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Ukraine-Krieg: Die Entwicklungen am Montag

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Hier gibt's die aktuellen Entwicklungen.

Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)
Ukraine-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen. (Symbolbild: Getty)

In unserem Newsticker können Sie die wichtigsten Nachrichten des Tages zum Krieg in der Ukraine nachlesen.

  • Ukrainischer Geheimdienst schreibt Medwedew zur Fahndung aus

  • Biden: Angriffe auf Ukraine zeigen «äußerste Brutalität» Putins

  • Angriff auf Kiew beschädigt auch Hauptquartier von EU-Beratermission

  • Putin fordert Beseitigung der Probleme bei Teilmobilmachung

  • Abgeordneter: Raketentreffer auf Spielplatz kein russischer Angriff

  • Ex-Kremlchef Medwedew droht mit neuen Raketenangriffen auf Ukraine

  • Russisches Militär sieht nach Raketenangriffen «Ziel erreicht»

  • Kiew ruft Bevölkerung zum Stromsparen am Abend auf

  • Putin: Raketenschläge gegen Ukraine Reaktion auf «Terroranschläge»

  • Von der Leyen: Putins Russland steht für Brutalität und Terror

  • Stoltenberg verurteilt Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine

Die aktuelle Newslage im Livestream:

+++ Ukrainischer Geheimdienst schreibt Medwedew zur Fahndung aus +++

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat Russlands ehemaligen Präsidenten Dmitri Medwedew zur Fahndung ausgeschrieben. Laut dem am Montag veröffentlichten Aufruf wird Medwedew der Angriff auf die Grenzen und die Souveränität der Ukraine vorgeworfen. Nach Paragraph 110 Absatz 2 des ukrainischen Strafgesetzbuches droht ihm damit als Beamter eine Haftstrafe von fünf bis zehn Jahren.

Medwedew, der derzeit Vizesekretär des nationalen Sicherheitsrates in Russland ist, hatte am Sonntag praktisch die Vergeltungsschläge Russlands für die Explosion auf der Krim-Brücke angekündigt. Die Explosion sei ein Terroranschlag, auf die Russland mit der «Vernichtung der Terroristen» reagieren werde, schrieb er.

Nach den schweren Raketenangriffen auf Kiew und andere ukrainische Großstädte am Montag schob er nach, dass dies erst der Anfang sei. Der ukrainische Staat sei in seiner jetzigen Form eine ständige Bedrohung für Russland. Deshalb müsse die politische Führung des Nachbarlands vollständig beseitigt werden, betonte Medwedew.

+++ Biden: Angriffe auf Ukraine zeigen «äußerste Brutalität» Putins +++

US-Präsident Joe Biden hat die russischen Raketenangriffe auf die Ukraine «aufs Schärfste» verurteilt. Sie zeigten einmal mehr «die äußerste Brutalität des illegalen Krieges» von Kremlchef Wladimir Putin gegen das ukrainische Volk, erklärte Biden am Montag. Die Angriffe bestärkten die US-Regierung darin, dem ukrainischen Volk beizustehen, so lange es nötig sei. Man werde Russland weiterhin gemeinsam mit den internationalen Partnern zur Rechenschaft ziehen. «Wir fordern Russland erneut auf, diese unprovozierte Aggression sofort zu beenden und seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen», so Biden.

US-Außenminister Antony Blinken versicherte seinem ukrainischen Amtskollegen Dmytro Kuleba angesichts der Angriffe in einem Telefonat die «unerschütterliche wirtschaftliche, humanitäre und sicherheitspolitische Hilfe» der US-Regierung. Die Attacken vom Montag, bei denen landesweit mehrere Menschen getötet wurden, gelten als Reaktion des Kremls auf die Explosion an der für Russland strategisch wichtigen Brücke zur annektierten Halbinsel Krim.

US-Präsident Joe Biden. (Bild: Reuters)
US-Präsident Joe Biden. (Bild: Reuters)

+++ Pentagon kündigt Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel an +++

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin will am Rande des Nato-Treffens in Brüssel mit Dutzenden Kolleginnen und Kollegen im Rahmen der internationalen Ukraine-Kontaktgruppe zusammenkommen. An dem Treffen am Mittwoch mit Austin und US-Generalstabschef Mark Milley sollen Vertreter aus fast 50 Staaten teilnehmen, wie das Pentagon am Montag mitteilte. Es handle sich um die sechste Sitzung der neuen Gruppe - und das vierte persönliche Treffen.

Die sogenannte Ukraine-Kontaktgruppe besteht seit Ende April. Über sie werden vor allem Waffenlieferungen für die ukrainischen Streitkräfte koordiniert. Neben den USA gehören zum Beispiel auch Deutschland und Großbritannien der Gruppe an. Am Mittwoch und Donnerstag beraten außerdem die Nato-Verteidigungsminister in Brüssel.

+++ Angriff auf Kiew beschädigt auch Hauptquartier von EU-Beratermission +++

Bei den russischen Raketen- und Drohnenangriffen auf Kiew ist am Montagmorgen auch das Hauptquartier der Beratermission der Europäischen Union in der Ukraine beschädigt worden. In Folge einer Explosion in der Nähe seien unter anderem Fenster kaputt gegangen, bestätigte ein Sprecher des Auswärtigen Dienstes der EU der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Über Verletzte unter Angehörigen der Mission sei nichts bekannt.

Dass die EU-Mission ein direktes Ziel der russischen Angriffe war, ist den Angaben zufolge unwahrscheinlich. Ziel sei offensichtlich eine Brücke in der Nähe gewesen, hieß es. Wie viele Menschen derzeit normalerweise in dem Missionshauptquartier arbeiten, wollte der Sprecher aus Sicherheitsgründen nicht sagen.

Die EU-Beratermission für die Ukraine gibt es seit 2014. Sie wurde ins Leben gerufen, um das Land bei der Reform des zivilen Sicherheitssektors zu unterstützen. Kurz nach Beginn der russischen Invasion bekam sie zusätzliche Aufgaben. So half sie zuletzt auch bei der Koordinierung von Flüchtlingsströmen und von humanitären Hilfslieferungen.

+++ Putin fordert Beseitigung der Probleme bei Teilmobilmachung +++

Der russische Präsident Wladimir Putin hat mit Nachdruck die Beseitigung der Probleme bei der Teilmobilmachung von Soldaten für den Ukraine-Krieg gefordert. Viele Schwierigkeiten hätten sich erst jetzt gezeigt, sagte er am Montag in St. Petersburg bei einer Videokonferenz mit Leitern mehrerer russischer Regionen. Diese Probleme hätten sich aber wohl bereits über längere Zeit angesammelt, meinte er, ohne Details zu nennen. Nachdem die Fehler offenbar geworden seien, müsse man sich mit ihnen auseinandersetzen.

Damit spricht Putin innerhalb kurzer Zeit erneut offen die Probleme bei der Einberufung von Reservisten an. Bereits bei einer Sitzung des russischen Sicherheitsrats hatte er Ende September die «Korrektur aller Fehler» gefordert. Reservisten beklagen zum Beispiel, dass sie etwa trotz schwerer chronischer Erkrankungen oder hohen Alters und anderer Ausschlusskriterien zum Kriegsdienst eingezogen werden.

+++ Abgeordneter: Raketentreffer auf Spielplatz kein russischer Angriff +++

Ein russischer Abgeordneter hat Vorwürfe zurückgewiesen, dass Russland absichtlich zivile Ziele wie Spielplätze in der Ukraine beschossen hat. «Wenn Sie einige Raketen und Angriffe auf Kinderspielplätze sehen, so waren diese das Ergebnis der Arbeit des Raketenabwehrsystems, des ukrainischen Systems», sagte Jewgeni Popow von der kremltreuen Partei Geeintes Russland am Montag dem Sender BBC Radio 4. «Unsere Raketen zielten alle auf Energieinfrastruktur, Kommunikationszentren und militärische Hauptquartiere.»

Der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Anton Geraschtschenko, hatte zuvor mitgeteilt, dass bei russischen Raketenangriffen auf Kiew auch ein Kinderspielplatz getroffen worden sei. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur sah am Montag große Schäden am Gelände eines Spielplatzes, Klettergerüste und andere Spielgeräte waren aber unversehrt. Der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, schrieb auf Twitter zu einem Video, das einen Krater neben Spielgeräten zeigt, es habe sich um den Lieblingsspielplatz seiner Tochter im Zentrum von Kiew gehandelt. «Dieser Terror-Staat Russland muss eliminiert werden», so Melnyk.

+++ Truss: Russische Angriffe sind Zeichen für Putins Verzweiflung +++

Die britische Premierministerin Liz Truss hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach den jüngsten russischen Raketenangriffen auf Kiew weitere Rückendeckung zugesichert. Truss sehe in den Angriffen «ein Zeichen des ukrainischen Erfolgs und der zunehmenden Verzweiflung» des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte ein britischer Regierungssprecher am Montag nach einem Telefonat der Premierministerin mit Selenskyj. Truss habe die Angriffe scharf verurteilt und betont, dass Putins «zerstörerische Rhetorik und sein Verhalten» nichts an Großbritanniens Entschluss ändern würden, fest an der Seite der Ukraine zu stehen.

+++ Ex-Kremlchef Medwedew droht mit neuen Raketenangriffen auf Ukraine +++

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat mit neuen Raketenangriffen auf ukrainische Städte gedroht. «Die erste Episode ist vorbei. Es wird weitere geben», schrieb Medwedew, der Vizesekretär des Sicherheitsrats ist, am Montag beim Nachrichtendienst Telegram. Der ukrainische Staat sei in seiner jetzigen Form eine ständige Bedrohung für Russland. Deshalb müsse die politische Führung des Nachbarlands vollständig beseitigt werden, betonte Medwedew. Dies sei seine «persönliche Position».

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew. (Bild: Reuters)
Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew. (Bild: Reuters)

+++ Russisches Militär sieht nach Raketenangriffen «Ziel erreicht» +++

Das russische Verteidigungsministerium hat die massiven Raketenangriffe auf Kiew und andere ukrainische Großstädte als Erfolg bezeichnet. «Das Ziel des Schlags wurde erreicht. Alle benannten Ziele wurden getroffen», erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Montag.

Ukrainischen Angaben nach hat das russische Militär Dutzende Raketen, darunter auch strategische Lenkwaffen vom Typ Kalibr, auf Ziele im ganzen Land abgeschossen. Vor allem Objekte der Energieinfrastruktur seien getroffen worden, hieß es. Doch auch im Zentrum der Hauptstadt schlugen Geschosse ein.

+++ Kiew ruft Bevölkerung zum Stromsparen am Abend auf +++

Die ukrainische Führung hat nach den schweren russischen Luftangriffen die Bevölkerung aufgerufen, am Abend elektrische Geräte auszuschalten, um das Stromnetz nicht zu überlasten. «Wegen des heutigen Beschusses bitten wir alle inständig, nach Möglichkeit zwischen 17 und 22 Uhr den Energieverbrauch zu beschränken», schrieb der stellvertretende Chef des Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, am Montag auf seinem Telegram-Kanal. Nur so lasse sich die Spitzenbelastungszeit ohne weitere Abschaltungen überstehen.

Der Vertreter des ukrainischen Präsidenten im Parlament, Andrij Herus, warnte vor einem «der schwersten Abende» für die ukrainische Energieversorgung. In einigen Regionen werde es gar keinen Strom geben, in anderen werde nach Plan für eine gewisse Zeit der Strom abgestellt. In den Abendstunden ist die Belastung für das Netz am stärksten. Je mehr Strom die Bürger selbst sparten, um so eher könne eine großflächige Abschaltung vermieden werden, erklärte Herus. Elektroheizungen, Boiler, E-Herde, Mikrowellen-Geräte und Waschmaschinen zählte er bei den größten Stromfressern auf.

Die russischen Raketenangriffe haben vor allem Objekte der Energieinfrastruktur in der Ukraine getroffen. In Kiew wurde unter anderem das Wärmekraftwerk beschossen, auch aus anderen Regionen wurde der gezielte Beschuss von Kraft- und Umspannwerken gemeldet.

+++ Niederländischer Premier: Russische Angriffe sind Terrorismus +++

Der niederländische Premier Mark Rutte hat die russischen Angriffe auf Städte in der Ukraine als Terrorismus verurteilt. «Dies ist keine Vergeltung, dies ist Terrorismus», schrieb Rutte am Montag bei Twitter. Die Angriffe hätten das «überdeutliche Ziel», auch unschuldige Bürger zu treffen.

Rutte hatte zuvor mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Dieser habe ihn über die Lage informiert, schrieb Rutte. Er habe ihm die volle Unterstützung der Niederlande zugesichert.

+++ Hilfsorganisation stoppt Einsätze in der Ukraine nach Angriffen +++

Nach den russischen Raketenangriffen auf Kiew und andere ukrainische Großstädte stoppt eine führende Hilfsorganisation ihre dortigen Einsätze bis auf Weiteres. Der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) habe Mitarbeiter in mehreren der Städte, die am Montagmorgen angegriffen worden seien, teilte NRC-Generalsekretär Jan Egeland mit. Man stelle die Einsätze solange ein, bis es sicher sei, sie fortzusetzen.

Man könne gefährdeten Menschen nicht helfen, «wenn sich unsere Helfer vor einem Bombenhagel verstecken und wiederholte Angriffe fürchten», erklärte Egeland. Zivilisten zu schützen und sie sicher mit humanitären Hilfsgütern erreichen zu können, sei das vorrangige Anliegen des NRC. Egeland forderte alle Kriegsparteien auf, dies möglich zu machen. «Wieder einmal zahlen gewöhnliche Leute den höchsten Preis für diesen Krieg. Die Konfliktparteien sollten keine Erinnerung daran benötigen, dass Zivilisten und zivile Infrastruktur niemals ein Ziel sein sollten», so Egeland.

Ukrainischen Angaben nach hat das russische Militär Dutzende Raketen, darunter auch strategische Lenkwaffen vom Typ Kalibr, auf Ziele im ganzen Land abgeschossen. Vor allem Objekte der Energieinfrastruktur seien getroffen worden, hieß es. Doch auch im Zentrum der Hauptstadt Kiew schlugen Geschosse ein. NRC-Mitarbeiter vor Ort berichteten auch von Angriffen unter anderem in Lwiw, Ternopil und Dnipro.

Der NRC ist Norwegens größte Hilfsorganisation. In der Ukraine ist die Organisation seit Ende 2014 aktiv, um Menschen zu helfen, die durch den Konflikt zu Vertriebenen geworden sind.

+++ Putin: Raketenschläge gegen Ukraine Reaktion auf «Terroranschläge» +++

Kremlchef Wladimir Putin hat die Raketenangriffe Moskaus gegen zahlreiche ukrainische Städte als Reaktion auf die «Terroranschläge» gegen russisches Gebiet bezeichnet. Zugleich drohte der russische Präsident Kiew am Montag bei einer Sicherheitsratssitzung mit einer noch härteren «Antwort», sollten die «ukrainischen Angriffe» fortgesetzt werden.

Kremlchef Wladimir Putin. (Bild: Reuters)
Kremlchef Wladimir Putin. (Bild: Reuters)

+++ Von der Leyen: Putins Russland steht für Brutalität und Terror +++

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat sich entsetzt über die jüngsten russischen Angriffe auf zahlreiche Städte in der Ukraine gezeigt. «Putins Russland hat der Welt erneut gezeigt, wofür es steht: Brutalität und Terror», schrieb die deutsche Politikerin am Montag auf Twitter. Sie wisse, dass die Ukrainer stark bleiben würden, ergänzte sie. Zudem bekräftigte von der Leyen, dass man der Ukraine so lange zur Seite stehen werde, wie dies nötig sei. «Mit allen Mitteln, die wir haben.» Zudem drückte sie in einer Videobotschaft, die in Narwa in Estland nahe der russischen Grenze aufgezeichnet wurde, ihr Mitgefühl für die Opfer der Angriffe aus.

+++ Stoltenberg verurteilt Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine +++

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die russischen Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine verurteilt. Diese seien «entsetzlich» und «rücksichtslos», schrieb Stoltenberg am Montag nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba auf Twitter. Die Nato werde das tapfere ukrainische Volk weiterhin unterstützen, sich gegen die Aggression des Kremls zu wehren, so lange es nötig sei, so Stoltenberg weiter.

+++ Kreml: Putin will Chef der Internationalen Atomenergiebehörde treffen +++

Russlands Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben des Kreml am Dienstag den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, treffen. Das Gespräch werde in St. Petersburg stattfinden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau. Grossi verhandelt nach eigenen Angaben mit Kiew und Moskau über eine Schutzzone um das von Russland eingenommene ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja. Dies soll die Gefahr eines Unfalls in der umkämpften Anlage bannen. Am Sonntagabend war das AKW wieder an die externe Stromversorgung angeschlossen worden, die für die Kühlung der Brennstäbe wichtig ist. Zuvor war die Hauptstromleitung durch Beschuss beschädigt worden. Immer wieder kommt es in der Umgebung des AKW zu Beschuss. Die IAEA fordert eine sofortige Beendigung der Angriffe, da diese die Gefahr eines Atomunfalls erhöhten.

+++ Luftalarm in Kiew nach mehr als fünfeinhalb Stunden aufgehoben +++

Nach russischen Raketenangriffen ist der Luftalarm in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach mehr als fünfeinhalb Stunden aufgehoben worden. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur im Zentrum der Metropole berichtete am Montag, dass Menschen die Keller verließen und auf den Straßen wieder Fußgänger zu sehen seien.

Nach Angaben von Bürgermeister Witali Klitschko wurde der Verkehr auf allen U-Bahn-Linien der Hauptstadt vorerst wieder aufgenommen. Er rief die Bewohner aber zur Vorsicht auf. «Fahren Sie heute nicht ohne Not in die Stadt», teilte er bei Telegram mit. «Ich erinnere Sie auch daran, dass U-Bahn-Stationen auch als Schutzräume funktionieren.»

Klitschko zufolge ist die Stromversorgung nach den Angriffen teilweise auf Industriekunden und einen Teil der Haushalte in Kiew beschränkt. «Die Energieversorger unternehmen zusammen mit den Rettungsdiensten alles, um den normalen Betrieb des Stromnetzes so schnell wie möglich wiederherzustellen.»

Ukrainischen Medien zufolge soll der Luftalarm mit 5 Stunden und 37 Minuten der längste seit Kriegsbeginn am 24. Februar gewesen sein.

+++ EU-Sprecher: Angriffe auf Kiew kommen Kriegsverbrechen gleich +++

Ein Sprecher des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EEAS) hat die Attacken auf Kiew und andere ukrainische Städte als Kriegsverbrechen bezeichnet. «Diese Angriffe sind barbarische und feige Angriffe», sagte er am Montag in Brüssel. Sie zeigten nur, dass Russland sich für eine Taktik mit gezielten und wahllosen Bombardierungen der Zivilbevölkerung entschieden habe. «Dies verstößt gegen das humanitäre Völkerrecht, und diese wahllose Bombardierung von Zivilisten kommen einem Kriegsverbrechen gleich», sagte er. Die EU werde der Ukraine weiter in allen notwendigen Bereichen zur Seite stehen.

+++Gebäude mit deutscher Visa-Stelle in Kiew von Angriff beschädigt +++

Von den jüngsten russischen Raketenangriffen auf Kiew ist auch die Visa-Stelle der deutschen Botschaft betroffen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes bestätigte am Montag in Berlin Beschädigungen an dem Gebäude, in dem die deutsche Visa-Stelle untergebracht ist. Allerdings gebe es dort seit Monaten «keinen Dienstbetrieb», sagte der Sprecher. Während der russischen Raketenangriffe waren seinen Angaben zufolge daher auch keine Mitarbeiter anwesend.

+++ Lambrecht: Lieferung von Luftverteidigungssystemen an Ukraine wichtig +++

Die jüngsten russischen Raketenangriffe auf die Ukraine zeigen nach Ansicht von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) die Bedeutung einer raschen Lieferung von Luftverteidigungssystemen an die Ukraine. «Russlands Angriffe mit Raketen und Drohnen terrorisieren vor allem die Zivilbevölkerung», teilte die Ministerin am Montag mit. «Deshalb unterstützen wir jetzt besonders mit Flugabwehrwaffen. In den nächsten Tagen steht das erste von vier hochmodernen Iris-T SLM Luftverteidigungssystemen zum wirksamen Schutz für die Menschen in der Ukraine bereit.»

Eine erste Einheit werde «sehr bald» vor Ort sein, sagte auch ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Montag in Berlin. Drei weitere Einheiten könnten hingegen erst «im Laufe des nächsten Jahres» geliefert werden. Grund dafür sei die notwendige Koordinierung mit der Rüstungsindustrie sowie mit weiteren Nationen, die dort Rüstungsgüter bestellt haben.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht. (Bild: Reuters)
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht. (Bild: Reuters)

+++ Polen verurteilt Raketenangriffe als «Barbarei» +++

Polen hat die jüngsten Raketenangriffe auf die Ukraine verurteilt. «Es zeugt von unglaublicher Barbarei, wenn Russland bewusst und absichtlich die Schwächsten trifft: Zivilisten, Frauen und Kinder», sagte Außenminister Zbigniew Rau am Montag in Lodz. Dies sei ein Zeichen von moralischer und politscher Schwäche.

Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze. Das EU- und Nato-Mitglied Polen gehört zu den größten militärischen und politischen Unterstützern der Ukraine in dem Krieg gegen Russland. Nach Angaben der polnischen Regierung von September leben rund 1,3 Millionen Ukraine-Flüchtlinge im Land.

+++ Italien verurteilt Raketenangriffe auf Kiew - Papst sieht «Gefahr» +++

Italien hat die russischen Raketenangriffe auf mehrere ukrainische Städte scharf verurteilt. «Italien ist entsetzt über die feigen Raketenangriffe, die heute Morgen das Zentrum von Kiew und andere ukrainische Städte getroffen haben», teilte das Außenministerium am Montag in Rom mit. Das Mittelmeerland bekräftige seine Unterstützung für die Ukraine und verurteile das russische Vorgehen, das sich verschärft habe.

Papst Franziskus sprach am Montagvormittag im Vatikan vor belgischen Pilgern mit Blick auf den Frieden von einer «großen Gefahr». «Wir stehen gerade vor schwierigen Zeiten für die Menschheit», sagte das 85 Jahre alte katholische Kirchenoberhaupt.

+++ Kadyrow nach Raketenangriffen «zu 100 Prozent» mit Krieg zufrieden +++

Nach massiven russischen Raketenangriffen auf die Ukraine hat der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow die Attacken als Vergeltung für die Explosion an der Krim-Brücke am Samstag verteidigt. «Was hast du Penner-Selenskyj denn gedacht: Du darfst und andere nicht», schrieb er am Montag auf seinem Telegram-Kanal an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gerichtet.

Der Führung in Kiew warf Kadyrow die langjährige Bombardierung des Donbass-Gebiets in der Ostukraine vor und erklärte: «So, jetzt bin ich zu 100 Prozent zufrieden mit der Durchführung der militärischen Spezialoperation.» In Russland heißt der Krieg gegen die Ukraine nach wie vor offiziell militärische Spezialoperation. Kadyrow war vergangene Woche wegen seiner «Verdienste» in dem Krieg zum Generaloberst befördert worden.

Kadyrow forderte Selenskyj zur Flucht auf. «Wir haben dich, Selenskyj, gewarnt, dass Russland noch nicht einmal richtig angefangen hat, also hör auf zu jammern wie eine Niete und renn lieber, so lange es noch nicht bei dir eingeschlagen hat», forderte der 46-jährige Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, dem zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Kadyrow gilt als einer der lautstärksten Unterstützer von Präsident Wladimir Putin im Krieg gegen die Ukraine.

+++ Moldau wirft Russland Verletzung seines Luftraums vor +++

Die Regierung der Republik Moldau hat Russland beschuldigt, bei Raketenangriffen auf Ziele in der Ukraine den moldauischen Luftraum verletzt zu haben. Drei Marschflugkörper seien von russischen Schiffen im Schwarzen Meer abgefeuert worden und hätten dabei den Luftraum seines Land durchquert, schrieb Außenminister Nicu Popescu am Montag auf Twitter. Der russische Botschafter in Moldau sei deshalb einbestellt worden. Die Regierung in Chisinau verurteile die russische Aggression gegen die Ukraine. Moldau ist eines der kleinsten Länder an der Grenze zur Ukraine und von den Fluchtbewegungen aus dem Nachbarland betroffen.

+++ Tschechien wirft Russland nach Angriffen «Zynismus und Barbarei» vor +++

Tschechien hat die jüngsten russischen Raketenangriffe auf zahlreiche ukrainische Städte scharf verurteilt. Sie seien ein Ausdruck von «Zynismus und Barbarei», teilte das Außenministerium in Prag am Montag mit. Es sei feige, auf Zivilisten zu zielen. Russland müsse diesen «sinnlosen Krieg» beenden. Tschechien hat derzeit die rotierende EU-Ratspräsidentschaft inne und nimmt damit eine Vermittlerrolle innerhalb der Europäischen Union wahr.

Der tschechische Vize-Ministerpräsident Ivan Bartos ging noch einen Schritt weiter. Die Bombardierung ukrainischer Stadtzentren sei «nichts anderes als ein rachsüchtiges Kriegsverbrechen», schrieb der Vorsitzende der Piratenpartei beim Kurznachrichtendienst Twitter. Angriffe gegen Zivilisten und Kinder seien unentschuldbar. «Wir werden die Ukraine und ihr Volk weiter im Kampf für Freiheit und Leben unterstützen», versprach der 42-Jährige.

+++ Berlin verurteilt Raketenangriffe - Scholz-Telefonat mit Selenskyj +++

Nach den jüngsten Raketenangriffen auf die Ukraine hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Der Kanzler habe Selenskyj dabei die Solidarität Deutschlands und der anderen G7-Staaten zugesichert, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. Deutschland werde alles tun, um zusätzliche Hilfe zu mobilisieren und bei der Reparatur der beschädigten Infrastruktur zu helfen. Die Bundesregierung verurteile die russischen Angriffe auf das Schärfste, betonte Hebestreit.

Nach seinen Angaben werden die G7-Staaten am Dienstag in einer gemeinsam Videoschalte mit Selenskyj beraten.

+++ Lukaschenko kündigt gemeinsame Militäreinheit mit Russland an +++

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat die Bildung einer gemeinsamen regionalen Militäreinheit der Streitkräfte seines Landes mit der russischen Armee angekündigt. Dies habe er mit Russlands Präsident Wladimir Putin beim informellen Gipfel der Staatschefs der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) in Sankt Petersburg vereinbart, sagte Lukaschenko am Montag nach Angaben der Staatsagentur Belta. «Die Basis dieser Einheit sind die Streitkräfte der Republik Belarus.» Grund für den Schritt seien die wachsenden Spannungen an der Grenze zur Ukraine, sagte der 68-Jährige weiter. Über inoffizielle Kanäle habe er erfahren, dass die Ukraine Angriffe auf das Territorium von Belarus plane. Man müsse daher darüber nachdenken, wie sich die Sicherheit des Landes erhöhen lasse.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte dazu lediglich, Putin und Lukaschenko diskutierten in ihren bilateralen Gesprächen ständig über eine Vielzahl von Bereichen, dazu gehöre auch das Thema Verteidigung. Dies sei in der Militärdroktin des Unionsstaates vorgesehen, den beide Länder bilden.

Der auch als «letzter Diktator Europas» bezeichnete Lukaschenko hatte stets erklärt, sich nicht in den Krieg hineinziehen lassen zu wollen. Zugleich schloss er das angesichts der Lage nicht aus. Belarus hat schon von Anfang an zum Ärger der Ukraine seine Militärstützpunkte bereitgestellt für die russischen Angriffe auf die Ukraine. Aus Sicht der Ukraine ist Belarus bereits Kriegspartei.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko stellt sich auf die Seite Russlands. (Bild: Reuters)
Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko stellt sich auf die Seite Russlands. (Bild: Reuters)

+++ Kreml: Raketenschläge sind Teil der militärischen Spezialoperation +++

Die Raketenschläge gegen Kiew und andere ukrainische Städte sind nach Angaben aus dem Kreml Teil der russischen Kriegsführung. «Das alles geschieht im Rahmen der militärischen Spezialoperation», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Zu Details bezüglich der Raketenangriffe verwies er die Journalisten an das russische Verteidigungsministerium. Als militärische Spezialoperation wird in Moskau der Krieg gegen die Ukraine offiziell bezeichnet.

Zugleich wies Peskow Vorwürfe aus dem Ausland gegen Russland wegen der Bombardierung der ukrainischen Infrastruktur zurück. Speziell auf eine solche Verurteilung aus Österreich angesprochen, erklärte der Kremlsprecher, er sei «nicht einverstanden. Österreich hat, soweit wir verstehen, die Ukraine nicht wegen der Schläge gegen die kritische Infrastruktur Russlands verurteilt. Also hat es kein Recht auf solche Aussagen», wies er die Verurteilung zurück.

+++ Luftalarm in der ganzen Ukraine, Einschläge in mehreren Großstädten +++

Nach schweren Explosionen in einer Reihe von Großstädten herrscht in fast allen Landesteilen der Ukraine Luftalarm. «Ein massiver Raketenangriff auf das Gebiet, es gibt Tote und Verletzte», teilte der Militärgouverneur der Region Dnipropetrowsk um die Industriestadt Dnipro, Walentyn Resnitschenko, am Montag auf seinem Telegram-Kanal mit. Über Einschläge berichten auch die Behörden von Lwiw, Chmelnyzkyj und Schytomyr. Russland führt seit Ende Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Resnitschenko rief die Bewohner des Gebiets dazu auf, in den Bombenschutzkellern zu bleiben. Getroffen wurden Berichten zufolge nicht nur die Gebietshauptstadt Dnipro, sondern auch die Städte Nikopol und Marhanez, die dem Atomkraftwerk Saporischschja gegenüber am anderen Ufer des Flusses Dnipro liegen. In der Großstadt Saporischschja war nach den nächtlichen Raketenangriffen am Morgen ebenfalls Luftalarm.

Vier Tote gab es Behördenangaben zufolge durch einen Raketenangriff in der ostukrainischen Großstadt Slawjansk im Gebiet Donezk. Der Einschlag sei im Stadtzentrum erfolgt, teilte Bürgermeister Wadym Ljach mit. In der westukrainischen Großstadt Lwiw seien schwere Explosionen zu hören, teilte der Bürgermeister Andrij Sadowyj mit. In mehreren Stadtteilen ist der Strom ausgefallen.

«Im Gebiet Chmelnyzkyj sind Explosionen zu hören. Die Flugabwehr ist im Einsatz», teilte auch der dortige Gouverneur, Serhij Hamalij, mit. Zu möglichen Opfern machte er keine Angaben. Medien berichten zudem von Explosionen in Schytomyr. Beide Regionen liegen westlich von Kiew.

Brennende Autos im Zentrum von Kiew nach einem russischen Raketenangriff. (Bild: Reuters)
Brennende Autos im Zentrum von Kiew nach einem russischen Raketenangriff. (Bild: Reuters)

+++ Ukraine: Russland hat 75 Raketen auf Städte im Land abgefeuert +++

Russland hat nach offiziellen Angaben aus Kiew am Montag 75 Raketen auf verschiedene Städte in dem überfallenen Land abgefeuert. 41 davon habe die ukrainische Luftabwehr abgeschossen, teilte der Berater des ukrainischen Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, in einem Video in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. Russland zeige damit nach zahlreichen Niederlagen in seinem Krieg gegen die Ukraine, dass es am Ende sei. «Das sind die Todeszuckungen eines verwundeten Tieres», sagte er.

Die Angriffe auf die Zentren ukrainischer Städte hätten einmal mehr die «terroristische Natur des russischen Regimes» gezeigt. «Die Masken sind gefallen: Das ist gezieltes massenhaftes Töten von Zivilisten und die Zerstörung von ziviler Infrastruktur.» Die russische Armee habe keine Ahnung, wie sie auf dem Schlachtfeld kämpfen solle und schieße deshalb mit Raketen auf Menschen. Neben der Hauptstadt Kiew waren auch viele andere Großstädte im Land von Raketenschlägen betroffen.

+++ EU-Parlamentspräsidentin: Angriffe auf Kiew sind abscheulich +++

EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola hat die jüngsten russischen Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew als abscheulich bezeichnet. Auf Twitter schrieb sie am Montag, die Geschehnisse zeigten der Welt einmal mehr, mit was für einer Führung man es in Moskau zu tun habe. Diese lasse Terror und Tod auf Kinder herabregnen. «Das ist kriminell», fügte Metsola hinzu. Die Verantwortlichen würden zur Rechenschaft gezogen werden. Die Ukraine werde gewinnen und Europa nicht wegschauen.

Nach eigenen Angaben befand sich zum Zeitpunkt der Angriffe auch EU-Justizkommissar Didier Reynders in Kiew. Dank der schnellen Reaktion des Sicherheitspersonals seien sein Team und er schnell in den Schutzraum eines Hotels gebracht werden, schrieb der frühere belgische Außenminister. Man sei in Sicherheit und warte auf weitere Informationen, so der Spitzenpolitiker am Montagmorgen auf Twitter.

+++ London: Russische Raketenangriffe auf Ukraine sind Kriegsverbrechen +++

Ein Mitglied der britischen Regierung hat russische Raketenangriffe auf ukrainische Städte als Kriegsverbrechen kritisiert. «Zivilisten anzugreifen, ist eine abscheuliche Tat», twitterte Kabinettsmitglied Tom Tugendhat am Montag. Der Sicherheits-Staatssekretär betonte, russische Kriegsverbrechen seien ein Beleg des Scheiterns und der Schande.

Der britische Außenminister James Cleverly nannte die Angriffe «inakzeptabel». «Dies ist eine Demonstration der Schwäche von (Kremlchef Wladimir) Putin, nicht der Stärke», twitterte Cleverly. Er habe seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba in einem Telefonat die andauernde britische Unterstützung versichert. Die britische Botschafterin in Kiew, Melinda Simmons, sagte, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien in Sicherheit.

+++ Westukrainische Großstadt Lwiw nach Beschuss teilweise ohne Strom +++

Nach russischem Raketenbeschuss ist ein Teil der westukrainischen Großstadt Lwiw (Lemberg) nach Angaben von Bürgermeister Andrij Sadowyj ohne Energie. «Wegen des fehlenden Stroms wurde der Betrieb des städtischen Heizkraftwerks vorübergehend eingestellt», teilte Sadowyj am Montag bei Telegram mit. Es gebe daher kein heißes Wasser.

«An mehreren Pumpstationen wurden Ersatzstromgeneratoren in Betrieb genommen, um die Wasserversorgung der Stadt wiederherzustellen», erklärte der Bürgermeister. Sadowyj rief die Bewohner auf, in Schutzräumen zu bleiben. Es würden Explosionen an wichtiger Infrastruktur registriert. «Die zuständigen Dienste sind ausgerückt.»

+++ Knapp fünf Millionen Menschen aus Ukraine in OECD-Länder geflohen +++

Knapp fünf Millionen Menschen sind nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bis Mitte September aus der Ukraine in OECD-Staaten geflohen. Der Angriffskrieg Russlands habe eine historische Massenflucht verursacht, hieß es in einem am Montag in Paris veröffentlichten Bericht. Zu den 38 OECD-Staaten gehören neben den EU-Ländern beispielsweise auch die USA, Kanada und Japan. Ein Großteil der Menschen sei in europäische Staaten geflohen.

Die meisten Länder haben dem Bericht zufolge schnell Maßnahmen ergriffen und die Einwanderung für Ukrainerinnen und Ukrainer erleichtert, beispielsweise durch Ausnahmen von der Visumspflicht oder der Priorisierung von Anträgen aus der Ukraine. In der EU gilt seit einigen Monaten eine Richtlinie für den Fall eines «massenhaften Zustroms» von Vertriebenen. Der Schutz gilt zunächst für ein Jahr, kann jedoch um insgesamt zwei weitere Jahre verlängert werden. Ein langwieriges Asylverfahren ist damit nicht nötig. Zudem haben die Schutzsuchenden unmittelbar unter anderem das Recht auf Sozialleistungen, Bildung, Unterkunft sowie auf eine Arbeitserlaubnis. Laut OECD nahm der Großteil der Flüchtlinge diesen vorübergehenden Schutz in Anspruch.

+++ EU-Kommission verlängert einfachen Schutz für Ukraine-Flüchtlinge +++

Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine wird in der EU ein weiteres Jahr schnell und unkompliziert Schutz gewährt. Die entsprechenden Regeln werden mindestens bis März 2024 verlängert, wie EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Montag in Brüssel sagte. Eine Bestätigung der EU-Staaten sei nicht nötig. Die jüngsten Angriffe auf ukrainische Städte zeigten, wie wichtig die Solidarität mit dem Land sei, sagte Johansson.

Die EU-Staaten hatten kurz nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine die Richtlinie für den Fall eines «massenhaften Zustroms» von Vertriebenen ausgelöst. Die Regeln gelten zunächst für ein Jahr, können jedoch um insgesamt zwei weitere Jahre verlängert werden. Ein langwieriges Asylverfahren müssen die Schutzsuchenden aus der Ukraine somit nicht durchlaufen. Zudem haben sie unmittelbar unter anderem das Recht auf Sozialleistungen, Bildung, Unterkunft sowie auf eine Arbeitserlaubnis. Derzeit stehen Johansson zufolge rund 4,2 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer in der EU unter dem vorübergehenden Schutz.

Johansson wandte sich am Montag zugleich an jene Ukrainer, die in die Ukraine zurückkehren wollten. Diese müssten sich nicht - wie eigentlich vorgesehen - von dem temporären Schutz abmelden. Stattdessen sollten sie die Behörden schlicht über ihre Rückkehr informieren. Falls sie zu einem späteren Zeitpunkt wieder fliehen müssten, seien sie in der EU stets willkommen.

+++ Raketenangriffe: Ministerin spricht von «russischem Terrorismus» +++

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat die Raketenangriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew verurteilt. Diese seien «ein neuer Tiefpunkt im russischen Terrorismus gegen die ukrainische Zivilbevölkerung», schrieb die FDP-Politikerin am Montag bei Twitter. «Auf diese Bilder kann es nur eine Antwort geben: die entschlossene weitere Unterstützung der Ukraine, gerade durch Waffenlieferungen», fügte sie hinzu.

+++ Selenskyj: Russlands Angriff zielt auf Menschen und Energieanlagen +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, bei seinen Raketenangriffen auf Kiew und andere ukrainische Großstädte auf die Zivilbevölkerung und Energieanlagen zu zielen. «Wir haben es mit Terroristen zu tun», teilte Selenskyj am Montag bei Telegram mit. «Sie wollen Panik und Chaos, sie wollen unser Energieversorgungssystem zerstören.»

Dutzende Raketen und iranische Drohnen seien auf Energieanlagen im ganzen Land abgefeuert worden, darunter auch auf Gebiete in der Westukraine, schrieb Selenskyj weiter. Das zweite Ziel seien Menschen. «Sie haben speziell eine solche Uhrzeit und solche Ziele gewählt, um so viel Schaden wie möglich anzurichten.» Selenskyj rief die Zivilbevölkerung in seinem Land auf, in den Luftschutzräumen zu bleiben und sich an die Sicherheitsregeln zu halten.

Zuvor hatte es am Montagmorgen schwere Raketenangriffe auf das Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew gegeben. Auch aus mehreren anderen Großstädten wurden Explosionen gemeldet.

+++ Bürgermeister Klitschko warnt vor weiteren Raketenangriffen auf Kiew +++

Der Kiewer Bürgermeister Witali Klitschko hat vor weiteren Raketenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew gewarnt. «Die russischen Terroristen hören nicht auf», schrieb Klitschko am Montag bei Telegram. Auch eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete aus dem Zentrum der Metropole von neuen Explosionen.

Klitschko forderte die Einwohner auf, nicht in die Stadt zu gehen und sich in Notunterkünfte zu begeben. «Nehmen Sie warme Kleidung, Wasser, einen Vorrat an Lebensmitteln und Ladegeräte für Telefone mit», appellierte er. Die U-Bahn befördere derzeit keine Fahrgäste. In Kiew fungieren die Metrostationen als Schutzbunker. Die Notfalldienste der Stadt seien im Einsatz, betonte Klitschko.

+++ Raketenangriff: Behörden melden fünf Tote und zwölf Verletzte in Kiew +++

Bei den russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew hat es Behördenangaben nach mindestens fünf Tote und zwölf Verletzte gegeben. «Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Tod von fünf und die Verletzung von zwölf Kiewern bestätigt», teilte der Berater des Innenministeriums, Anton Geraschtschenko, am Montag auf seinem Telegram-Kanal mit. Es sei auch ein Kinderspielplatz getroffen worden. Die Raketenangriffe gelten als die Reaktion des Kreml auf die Explosion an der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke.

+++ Präsident Selenskyj bestätigt Tote durch Raketenangriffe in Kiew +++

Die Raketenangriffe auf Kiew und andere ukrainische Großstädte haben nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj Tote und Verletzte gefordert. Russland versuche, die Ukraine zu vernichten, teilte der Selenskyj am Montag bei Telegram mit. Die Raketenangriffe gelten als Moskaus Antwort auf die Explosion auf der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke.

Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj. (Bild: Reuters)
Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj. (Bild: Reuters)

+++ London: Russland hält an «aufreibender» Offensive auf Bachmut fest +++

Trotz der ukrainischen Gegenoffensiven im Osten und Süden des Landes hält Russland nach britischer Einschätzung an seinem Angriff im Gebiet Donbass fest. Die Offensivoperationen nahe der Stadt Bachmut hätten für Russland hohe Priorität, teilte am Montag das Verteidigungsministerium in London mit. Die Fortsetzung der «aufreibenden» Donbass-Offensive trotz des erheblichen ukrainischen Drucks auf die Flanken zeige, wie sehr Russland unter Druck stehe, operative Erfolge zu erzielen, hieß es unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse. Zugleich unterstreiche das Vorgehen in der Ostukraine, wie unflexibel die russische Führung operiere.

«In der vergangenen Woche sind russische Streitkräfte entlang zweier Achsen bis zu zwei Kilometer auf die Stadt vorgerückt und sind einem Einmarsch in Bachmut näher gekommen, das durch Beschuss sehr stark beschädigt wurde», hieß es weiter. Die russischen Truppen würden auch Einheiten der Söldnergruppe «Wagner» umfassen sowie Sträflinge, die kürzlich aus russischen Gefängnissen entlassen wurden.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

+++ Schwere Explosionen im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew +++

Im Zentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es am Montagmorgen zu schweren Explosionen gekommen. Es habe mehrere Einschläge gegeben, berichteten Bürgermeister Witali Klitschko und eine Korrespondentin der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, der Ukraine Vergeltung für die Explosionen auf der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke angedroht.

+++ Neue Raketenangriffe auf Wohnhaus im ostukrainischen Saporischschja +++

Bei Raketenangriffen auf die ukrainische Großstadt Saporischschja im Südosten des Landes ist nach Behördenangaben in der Nacht ein Wohnhaus schwer beschädigt worden. «Durch einen Raketenangriff im Zentrum von Saporischschja ist erneut ein mehrstöckiges Wohnhaus zerstört worden», teilte der Militärgouverneur von Saporischschja, Olexander Staruch, am Montag mit. Seinen Angaben nach gibt es Opfer. Zur Anzahl möglicher Toter oder Verletzter machte er keine Angaben. Der Gouverneur machte Russland für die Angriffe verantwortlich. Russland führt seit Ende Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Laut Staruch gab es insgesamt rund zehn Einschläge in der Stadt. Bereits am Vortag waren durch Raketenangriffe offiziellen Angaben zufolge 17 Menschen getötet worden, als eine Rakete nachts in einem Wohnhaus einschlug. Am Montagmorgen gab es erneut Luftalarm.

Raketenangriffe meldeten auch mehrere andere Großstädte in der Ukraine. Stark getroffen wurde dabei einmal mehr die südukrainische Hafenstadt Mykolajiw. Gouverneur Witali Kim sprach von rund zehn Raketen. Opfer soll es bei der Attacke vorläufigen Angaben zufolge nicht gegeben haben.

+++ Ex-Kremlchef Medwedew: Terroristen müssen zerstört werden +++

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat nach der schweren Explosion auf der Krim-Brücke die Vernichtung der Verantwortlichen gefordert. «Alle Berichte und Schlussfolgerungen sind gemacht. Russlands Antwort auf dieses Verbrechen kann nur die direkte Vernichtung der Terroristen sein», sagte Medwedew, der mittlerweile Vize des russischen Sicherheitsrates ist, am Sonntagabend in einem Interview der kremlnahen Journalistin Nadana Friedrichson. «Darauf warten die Bürger Russlands», meinte er zudem vor einer Sitzung des Sicherheitsrats an diesem Montag, die Präsident Wladimir Putin leiten wird.

Am Samstagmorgen hatte eine Explosion die 19 Kilometer lange Brücke erschüttert, die Russland und die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet. Dabei wurde rund siebeneinhalb Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine das für Russland strategisch und symbolisch wichtige Bauwerk schwer beschädigt. Offiziellen Angaben aus Moskau zufolge starben drei Menschen.

Putin hat den ukrainischen Geheimdienst SBU für den Anschlag verantwortlich gemacht. Die SBU-Zentrale liegt im Stadtzentrum in Kiew. Die Machtzentrale in Moskau hatte wiederholt gedroht, Kommandostellen in der ukrainischen Hauptstadt ins Visier zu nehmen, wenn der Beschuss russischen Gebiets nicht aufhöre.

VIDEO: Explosion auf Kertsch-Brücke: Putin macht Ukraine verantwortlich