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Ukraine, Kriegstag 171: Die Angst vor dem GAU

Ukraine, Kriegstag 171: Die Angst vor dem GAU

In der Ukraine wächst nach dem Beschuss des Kernkraftwerks von Saporischschja die Sorge vor verheerenden Folgen solcher Angriffe. Einwohner der Stadt Marganets in unmittelbarer Nachbarschaft fürchten ein ähnliches Szenario wie 1986 in Tschernobyl - wie Sergej Volokitin: „Wir kennen die Folgen der Strahlung und auch die Konsequenzen, die eintreten können, wenn etwas passiert.“ Ksenia, Verkäuferin in einem Café, sorgt sich um ihre Familie: „Ich habe Angst um meine Eltern und um mich selbst. Ich möchte in dieser Stadt leben und das Leben genießen. Eigentlich ist dies eine schöne Stadt, denn die Menschen hier sind sehr freundlich. Ich wünschte, das alles wäre nicht passiert. Es ist beängstigend.“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verteidigte bei einer Ehrung für junge Soldaten in Kiew Sanktionen gegen russische Bürger: „Erstens brauchen wir Garantien dafür, dass russische Mörder und Unterstützer des Staatsterrors den Schengen-Raum nicht nutzen werden. Zweitens ist es nicht akzeptabel, die Idee von Europa und unsere gemeinsamen europäischen Werte zu ruinieren. Es ist nicht möglich, Europa in einen Supermarkt zu verwandeln, in den jeder einreisen und für Waren bezahlen kann. Die Visabeschränkungen für russische Bürger sind fair. Alle Verfechter der europäischen Werte sollten darauf bestehen.“

Russland drohte unterdessen den Vereinigten Staaten mit der Einschränkung oder gar dem Abbruch diplomatischer Beziehungen, wenn die USA Russland zum „staatlichen Terrorismus-Sponsor“ erklärten. Die amerikanische Seite sei gewarnt, so ein Sprecher des Außenministeriums.