Kramatorsk: Tod im Park durch Streumunition - Gemetzel in Bachmut

Nordwestlich von Bachmut liegt die weitaus größere Stadt Kramatorsk. Dort hat die russische Armeee nach ukrainischen Angaben zivile Ziele mit Streumunition angegriffen.

Getroffen worden seien ein Park in der Stadt und ein Bestattungsunternehmen, sagte der ukrainische Militärgouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, in Sozialen Medien. Daneben seien mehrere Autos und etwa zehn Wohnhäuser beschädigt worden. Kyrylenko schrieb: "Sie schießen zielgerichtet auf die Stadt und versuchen, so viele Zivilisten wie möglich zu töten".

Mindestens zwei Menschen seien getötet und acht weitere verletzt worden, sagte der Bürgermeister von Kramatorsk, Oleksandr Gontscharenko. Streumunition sind von weltweit 110 Staaten geächtete Sprengsätze wie Granaten oder Bomben, die in mehreren Tranchen und deshalb großflächiger explodieren als ein einzelner Sprengkopf. Reporter der Nachricjhtenagentur AFP berichteten aus Kramatorsk, dass ein Todesopfer, eine Frau, in dem Park durch Granatsplittern tödlich verletzt wurde.

Gemetzel in Bachmut

Die Schlacht um Bachmut südöstlich von Kramatorsk der Ukraine geht unterdessen weiter. In seiner nächtlichen Videobotschaft sagte der ukrainische Präsident Selenskyj, seine Armee habe in Bachmut Stellungen der russischen Armee zerstört. Zudem sei die Verteidigung in Richtung Bachmut kräftig verstärkt worden.

Die Schlacht von Bachmut gilt als die bislang blutigste in dem Krieg. Selenskyj hatte stets erklärt, die strategisch wichtige, inzwischen aber weitgehend zerstörte Stadt mit einst 70 000 Einwohnern halten zu wollen, weil ansonsten ein tieferes Eindringen der Russen in die Ukraine möglich sei.

Unterdessen wollen Polen und die Slowakei der Ukraine Kampfjets vom Typ MiG-29 übergeben. Somit sind sie die ersten NATO-Mitglieder, die Kampfjets an Kiew liefern.

Erwartet wird auch, dass die EU-Außen und -Verteidigungsminister sich Anfang der Woche auf einen Plan einigen, um die Produktion und Lieferung von Munition an die Ukraine zu beschleunigen. Auch stehen die gemeinsame Munitionsbeschaffung und die Erhöhung der Produktionskapazität europäischer Waffenhersteller zur Debatte.