Ukraines ESC-Teilnehmer müssen bei Konzert in den Luftschutzkeller
Ukraines Teilnehmer am diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) hat unter widrigen Umständen ein Konzert in Kiew gegeben. Kurz vor seinem geplanten Auftritt im Hauptbahnhof der Stadt wurde das Pop-Duo Tvorchi am Freitag vom Ertönen des Luftalarms in den Keller gezwungen. "Es ist, was es ist", sagte Musiker Andrij Huzuljak nach dem Heulen der Sirenen, "wir glauben an unsere Luftabwehr".
Sänger Jeffery Kenny ist solche Unterbrechungen bereits gewohnt: "Wir müssen immer nach unten kommen und versuchen, uns in Sicherheit zu bringen."
Das Duo vertritt die Ukraine mit ihrem Lied "Heart of Steel" (Herz aus Stahl) beim ESC in Liverpool im kommenden Monat. Aufgrund des Ukraine-Krieges findet die Veranstaltung in England statt, obwohl die Ukraine im vergangenen Jahr gewonnen hat.
"Wir fühlen und geehrt und begeistert in Liverpool aufzutreten", sagte Huzuljak der Nachrichtenagentur AFP. "Wir können es kaum erwarte, allen zu zeigen, was wir vorbereitet haben." Das Duo wolle beim ESC nicht "bemitleidet" werden.
Eine Verteidigungs des ESC-Titels ist bei dem Auftritt in Liverpool dennoch zweitrangig. "Für uns ist es am wichtigsten, den Kampf zu gewinnen und Frieden im Land zu haben", sagte Huzuljak. Sollten sie dennoch gewinnen und im darauffolgenden Jahr eine Austragung in der Ukraine möglich sein, "werden wir das zu schätzen wissen und wir werden glücklich sein".
Am Freitag kam das Entwarnungssignal rechtzeitig, damit Tvorchi noch ein Überraschungskonzert in der Eingangshalle des Kiewer Bahnhofs geben konnte.
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