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Uli Hoeneß rechnet mit der CDU ab und gibt der Ampel seinen Segen

Uli Hoeneß glaubt, bei der CDU "stimmt was nicht". Einer möglichen Ampelkoalition erteilte der FCB-Ehrenpräsident seinen Segen. (Bild: 2021 Getty Images/Andreas Rentz)
Uli Hoeneß glaubt, bei der CDU "stimmt was nicht". Einer möglichen Ampelkoalition erteilte der FCB-Ehrenpräsident seinen Segen. (Bild: 2021 Getty Images/Andreas Rentz)

Eine Ampelkoalition im Bund? Uli Hoeneß sieht da "keine Probleme für Deutschland" kommen. Der FC-Bayern-Patriarch erteilte einer SPD-geführten Regierung in einem Radiointerview seinen Segen und rechnete mit der CDU ab. Die habe einen "katastrophalen Wahlkampf" hingelegt.

Aus seiner parteipolitischen Heimat hat Uli Hoeneß nie ein Geheimnis gemacht. Dass der bayerische Ministerpräsident a.D. und ehemalige CSU-Chef Edmund Stoiber noch immer Mitglied im Aufsichtsrat des FC Bayern München ist, passt da nur zu gut ins Bild.

Doch das Debakel der Union bei der zurückliegenden Bundestagswahl hat den Ehrenpräsidenten des deutschen Rekordmeisters enttäuscht und nachdenklich gemacht. "Wenn man einen 35-Prozent-Vorsprung innerhalb von einem Dreivierteljahr verliert, dann stimmt was nicht", sagte Hoeneß in einem Hörfunkinterview mit dem Sender Antenne Bayern. Das sei "etwa so, wie wenn der FC Bayern bei Halbzeit 5:0 führt und dann 6:5 verliert", fasste Hoeneß den Absturz der konservativen Schwesterparteien in eine Fußballmetapher.

Uli Hoeneß zieht den Hut vor der SPD

Die CDU müsse sich nun "endlich mal wieder zusammenraufen", mahnte der frühere Manager und Vereinspräsident. "Die haben sich ja gestritten wie die Besenbinder, einen, wie ich finde, katastrophalen Wahlkampf gemacht." Eine Hauptverantwortung dafür sieht Hoeneß wie so viele beim Spitzenkandidaten. "Laschet war ja natürlich ein ganz schwacher Kandidat. Ich meine, mit jeder Rede hat er sich mehr in den Sumpf geredet, und deshalb war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis man dann hinter der SPD war." Die Sozialdemokraten hätten hingegen einen "fantastischen Wahlkampf" hingelegt. Hoeneß: "Da ziehe ich den Hut davor!"

Auch vor einer von Olaf Scholz geführten Ampelkoalition, sollte sie denn zustande kommen, ist dem 69-Jährigen nicht mehr bange. Anfangs habe er sie für "eine Katastrophe" gehalten, inzwischen habe er seine Meinung geändert: "Wenn es zu dieser Ampel kommt, sehe ich da keine Probleme für Deutschland, weil da hoffe ich, dass es eine ausgewogene Politik gibt."

Das gesamte aufgezeichnete Gespräch mit Uli Hoeneß sendet Antenne Bayern am Sonntag, 17. Oktober, von 9 bis 12 Uhr. Das Interview führte ZDF-"Sportstudio"-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein.