Nach Ultimatum: Einigung zwischen FIFA und Ghana

FIFA-Präsident Gianni Infantino und sein Verband wollen keine staatliche Einmischung in den Verband von Ghana

Im Streit zwischen dem Weltverband FIFA und Ghana ist eine Einigung über die Reform des ghanaischen Fußball-Verbandes GFA erzielt worden.

Nach einem Treffen mit einer Regierungsdelegation teilte die FIFA am Donnerstag mit, Ghana nehme Abstand von der Auflösung der GFA wegen eines millionenschweren Korruptionsskandals.

Aufgrund der drohenden Liquidation hatte die FIFA vor zwei Tagen wie auch dem Verband Nigerias ein Ultimatum gestellt und mit dem Ausschluss gedroht. Das höchste ghanaische Gericht hatte Mitte Juni die vorläufige Stilllegung des kompletten GFA-Geschäftsbetriebs verfügt und das gesamte Führungspersonal suspendiert. Durch die Entscheidung erhielt die Regierung die Möglichkeit zur offiziellen Liquidation der GFA.

Reform gegen Korruption und Amtsmissbrauch

Die Präsidenten beider Seiten hätten sich nun aber verpflichtet, "bei der Reform der Fußballverwaltung in Ghana und Afrika eine Führungsrolle zu übernehmen". Unter anderem solle gemeinsam "Korruption, Amtsmissbrauch und andere damit verbundene kriminelle Handlungen" beseitigt werden.

Eine Task Force solle sicherstellen, dass angemessene "Disziplinar-, Governance- und Prüfungsmechanismen" geschaffen werden. Die FIFA wird zudem nach Rücksprache mit der Regierung und des Kontinentalverbandes CAF einen "Normalisierungsausschuss" einrichten, der das Exekutivkomitee der GFA ersetzen soll.

GFA-Präsident Kwesi Nyantakyi war als Konsequenz aus TV-Enthüllungen über seine korrupte Amtsführung zurückgetreten. Die Dokumentation lieferte außerdem Beweise für die Manipulation von Spielen durch bestechliche Schiedsrichter. Nyantakyi gestand bei seiner Demission sein Fehlverhalten vollständig ein. Zudem wurde er von der Ethikkommission der FIFA vorläufig gesperrt.