Um Ukraine-Unterstützung weiter zu sichern - Westliche Staaten fordern realistische Kriegsziele von Kiew
Die USA und Europa drängen die Ukraine zu realistischen Kriegszielen. Gespräche zwischen US-Außenminister Blinken, dem britischen Außenminister Lammy und ukrainischen Offiziellen sollen dabei helfen.
Europa und die USA drängen die Ukraine zu einer realistischen Formulierung ihrer Kriegsziele. Mit schwindender öffentlicher Unterstützung und Russlands langsamen Fortschritten fordern westliche Diplomaten, erreichbare Ziele zu definieren. Dies könnte laut „Wall Street Journal“ die Unterstützung aus dem Westen langfristig sichern.
Blinken und Lammy besuchen Kiew
US-Außenminister Antony Blinken und der britische Außenminister David Lammy werden diese Woche in die Ukraine reisen, um mit ukrainischen Vertretern über das Ausmaß eines möglichen Sieges und die benötigte Unterstützung zu sprechen. Blinken erklärt, der Besuch diene dazu, „genau zu verstehen, was die Ukrainer in diesem Moment brauchen und welche Ziele sie verfolgen.“
Laut „Wall Street Journal“ könnten die Gespräche zu einer Zustimmung der USA und Großbritanniens für den Einsatz von Langstreckenraketen gegen Russland führen.
Westen kann vollständigen Sieg der Ukraine finanziell nicht stemmen
Westliche Bedenken liegen vor allem darin, dass ein umfassender ukrainischer Sieg immense finanzielle Hilfe erfordern würde, die nicht realistisch ist. Einige europäische Diplomaten haben der Ukraine laut „Wall Street Journal“ bereits mitgeteilt, dass eine vollständige Rückeroberung des Territoriums Milliarden von Dollar an Unterstützung erfordern würde. Die könnte weder Washington noch Europa leisten.
Die Bedenken spiegeln sich auch in Deutschland wider, wo die Unterstützung für millionenschwere Hilfspakete zunehmend schwindet. Jonathan Eyal vom Royal United Services Institute warnte, dass diese Diskussionen nicht als Zeichen des Endes der Unterstützung interpretiert werden sollten: „Wir sind noch nicht so weit und müssen vorsichtig sein, dass dies nicht als Rückzug interpretiert wird“, sagte er laut „Wall Street Journal“.