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Umfrage: «Generation Mitte» wieder optimistischer

Berlin (dpa) - Im zweiten Corona-Herbst hat die «Generation Mitte» laut einer Studie ihre Zuversicht langsam wieder zurückgewonnen.

Viele fühlten sich aber zunehmend gestresst und hatten Sorgen vor steigenden Preisen. Das ergab eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde.

37 Prozent der befragten 30- bis 59-Jährigen gaben in der Umfrage an, wieder mit Optimismus in die Zukunft zu schauen. Das ist zwar noch weit entfernt vom Niveau vor der Corona-Pandemie, aber doch deutlich mehr als im vergangenen Jahr mit 22 Prozent.

Noch im Jahr 2020 hatte sich jeder Dritte häufig gestresst gefühlt, jetzt liegt der Anteil bei 39 Prozent. Für Stress sorge vor allem der Eindruck, dass das Leben nicht mehr kalkulierbar und planbar sei, sagte die Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Renate Köcher. Aber die «Kurve der Gemütslage» gehe nach oben.

Gibt auch große Unterschiede

Ungeachtet der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise bewertet die mittlere Generation ihre finanzielle Lage als stabil und überwiegend positiv. Es gibt aber große Unterschiede: In den finanziell schwächeren Schichten sind 17 Prozent mit ihrer Lage zufrieden, 40 Prozent sagen hingegen, dass sich ihre wirtschaftliche Lage in den vergangenen fünf Jahren verschlechtert hat. In den besser gestellten Schichten berichten 8 Prozent von einer Verschlechterung ihrer Lage, 51 Prozent aber von einer Verbesserung.

Eltern aus der «Generation Mitte» machen sich außerdem zudem große Sorgen, dass sich die eigenen Kinder mit dem Virus infizieren könnten. Und: Auch nach fast zwei Jahren Pandemie beurteilt die Mehrheit der Eltern die digitale Ausstattung der Schulen als unzureichend. Nur 30 Prozent der Eltern von Schulkindern sagen, dass sich die digitale Ausstattung der Schulen im Laufe der Corona-Krise verbessert hat.

«Die vierte Corona-Welle trifft die "Generation Mitte" genau wie die Politik in ihrer enormen Intensität unerwartet», sagte die Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Renate Köcher. Die Pandemie und die stark steigenden Preise belasteten die Menschen und zögen zurzeit auch die Aufmerksamkeit von den großen langfristigen Herausforderungen ab - wie beispielsweise der Bewältigung des Klimawandels. Große Sorgen über den Klimawandel macht sich nur eine Minderheit von 42 Prozent. 26 Prozent der «Generation Mitte» fühlt sich persönlich durch den Klimawandel und seine Auswirkungen bedroht. 69 Prozent sehen eine Bedrohung für die nächste Generation, also die ihrer Kinder.