Umstrittenes Statement zur Elternzeit

Chefin der britischen „Vogue“ wettert gegen Mütter

In einem Interview mit dem Magazin „The Times“ sagte Alexandra Shulman, dass Mütter, die nach der Babypause sofort wieder schwanger werden, „frustrierend“ für ein Unternehmen seien. Außerdem äußerte sie sich kritisch zum Thema Homeoffice. Ihre Äußerungen sorgten weltweit für Diskussionen.


Macht sich bei Müttern unbeliebt: die britische „Vogue“-Chefin Alexandra Shulman. (Bild: ddp images)
Macht sich bei Müttern unbeliebt: die britische „Vogue“-Chefin Alexandra Shulman. (Bild: ddp images)

Shulman ist Mutter eines Sohnes und war 1995 nach nur vier Monaten Mutterschaftsurlaub an ihren Schreibtisch bei der britischen „Vogue“ zurückgekehrt. Sie sitzt dort seit 23 Jahren auf dem Chefsessel. Für Mütter, die ihren Arbeitgebern nach einer ausgedehnten Elternzeit verkünden, erneut schwanger zu sein, hat die 57-Jährige kein Verständnis. Im Interview mit „The Times“ sagte sie: „Ich bin der Meinung, dass einem klar sein muss, welche Folgen es haben kann, wenn man nicht da ist. Der Büroalltag muss weitergehen“. Für die Unternehmen sei der ausgedehnte Mutterschutz „frustrierend“. Für die Mütter bestehe die Gefahr, dass nach zweijähriger Abwesenheit jemand anderes ihre Position einnimmt und die Arbeitsaufgaben vielleicht sogar besser gestaltet.

 

Alexandra Shulmann mit der Chefin der italienischen Vogue Franca Sozzani (Bild: SIPA/WENN)
Alexandra Shulmann mit der Chefin der italienischen Vogue Franca Sozzani (Bild: SIPA/WENN)


Shulman äußerte sich außerdem kritisch zum Arbeiten von zu Hause aus. Die Präsenz im Büro kann, ihrer Ansicht nach, nicht durch das Homeoffice ersetzt werden. Für ihre Positionen wird die „Vogue“-Chefin von vielen Müttern angegriffen. Rachel Burrows von der bekannten britischen Webseite „Netmums“ bezeichnete die Aussagen von Shulman als unrealistisch. Nach Angaben von „Dailymail“ sagte sie: „Aktuelle Statistiken zeigen, dass die durchschnittliche Dauer des Mutterschaftsurlaubs nur sechs Monate beträgt. Der durchschnittliche Abstand zwischen zwei Geschwistern liegt bei drei Jahren und acht Monaten. Die Behauptung, dass Frauen ständig schwanger und in Elternzeit seien, ist schlichtweg falsch“.  Burrows betont außerdem, dass sich viele Familien die finanzielle Belastung durch ein Jahr Elternzeit eines Elternteils gar nicht leisten können.

In Deutschland dürfen Frauen bis zu acht Wochen nach der Geburt nicht beschäftigt werden. Außerdem sind Eltern, die während der Elternzeit zu Hause bleiben gesetzlich geschützt. In einem Zeitraum von bis zu drei Jahren dürfen sie vom Arbeitgeber nicht gekündigt werden.

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