Unangekündiger Besuch: Blinken trifft Abbas im Westjordanland
Inmitten der Gewalt in den Palästinensergebieten hat US-Außenminister Antony Blinken überraschend das Westjordanland besucht. Bei einem Treffen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sprach er sich dafür aus, dass die palästinensische Autonomiebehörde von Abbas wieder die Kontrolle im Gazastreifen übernimmt. Abbas bekundete dafür seine Bereitschaft, aber nur als Teil eines "Pakets" mit einer umfassenden politischen Lösung auch für das Westjordanland und Ost-Jerusalem.
Die Palästinenser beanspruchen diese Gebiete für einen eigenen Staat. Der Gazastreifen wird bisher von der mit der Autonomiebehörde konkurrierenden militantislamistischen Hamas beherrscht. Abbas sprach von einem sprach "Genozid" Israels an den Einwohnern des Gazastreifens und forderte eine sofortige Waffenruhe.
Der nicht angekündigte Besuch in Ramallah war der erste des US-Chefdiplomaten im Westjordanland seit dem Großangriff der Hamas auf Israel vor vier Wochen.
Ebenfalls in Ramallah gingen Menschen auf die Straße, um gegen die Unterstützung der USA für Israel und gegen Blinkens Besuch in der Region zu protestieren. Blinken wollte anschließend in die Türkei weiterreisen. Zu einem Treffen mit Präsident Erdogan soll es nach dessen Angaben aber nicht kommen.