Verzichten Sie besser: Beliebtes Mittel kann den Garten vergiften

Nicht jedes Mittel für den Garten ist so gut, wie es auf den ersten Blick wirkt. Wir verraten, auf welches beliebte Mittel Sie künftig unbedingt verzichten sollten.

Schnecken können im Garten eine echte Plage sein. Sie fressen Löcher in Blättern, dezimieren Setzlinge und hinterlassen schleimige Spuren auf ihrer Fressroute. Um dem entgegenzuwirken, greifen viele Gärtner reflexartig zu Schneckenkorn. Doch die Verwendung dieses Mittels ist nicht ohne Konsequenzen und birgt ernsthafte Risiken für die Umwelt und den natürlichen Kreislauf im Garten. Im Folgenden beleuchten wir die Gründe, warum man auf Schneckenkorn verzichten sollte.

Dieses Video ist zuerst bei unserem Partner Glomex erschienen.

Giftigkeit für Haus- und Wildtiere

Die meisten Schneckenkorn-Produkte enthalten Metaldehyd oder Eisen-III-Phosphat, welche für Schnecken tödlich sind. Leider stellen sie auch eine Gefahr für andere Tiere wie Igel, Vögel, Hunde und Katzen dar, wenn diese das Korn aufnehmen oder vergiftete Schnecken fressen. Die Symptome einer Vergiftung reichen von Speicheln, Erbrechen und Zittern bis hin zu schweren neurologischen Störungen oder gar dem Tod.

chädigung der Bodenbiologie

Schneckenkorn kann auch die Mikroorganismen im Boden negativ beeinflussen. Diese kleinen Lebewesen sind für die Fruchtbarkeit des Bodens und das Abbauprozesse von organischem Material verantwortlich. Ein gestörtes Bodenleben kann sich langfristig negativ auf die Pflanzengesundheit und die Bodenqualität auswirken.

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Einfluss auf die Nahrungskette

Schnecken sind ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette. Viele Vögel und kleine Säugetiere, wie beispielsweise der Igel, ernähren sich von ihnen. Durch den Einsatz von Schneckenkorn wird dieser natürliche Kreislauf gestört und es kann zu einem Rückgang der schneckenfressenden Tierpopulation kommen.

Nützlichkeit bestimmter Schneckenarten

Einige Schneckenarten sind Detritivoren, das heißt, sie ernähren sich von totem organischem Material, wie abgestorbenen Pflanzenteilen und Laub. Diese Schnecken tragen zur Zersetzung und Umwandlung von organischem Material bei und fördern somit die Bodengesundheit. Sie helfen, Nährstoffe wieder in den Bodenkreislauf einzuspeisen und verbessern durch ihre Aktivität die Bodenstruktur.

Außerdem sind einige Schneckenarten spezialisiert auf das Fressen von verrottendem Material und Pilzen und tragen so dazu bei, das Wachstum pathogener Pilze zu kontrollieren. Diese Schnecken können Gartenpflanzen vor Krankheiten schützen.

Alternativen zu Schneckenkorn

Aus diesen Gründen sollten Gartenbesitzer auf Alternativen zum Schneckenkorn zurückgreifen. Natürliche Barrieren wie Schneckenzäune, das Ausbringen von Kies oder zerstoßenen Eierschalen, regelmäßiges Absammeln von Hand, das Fördern natürlicher Fressfeinde oder der Einsatz von biologischen Schneckenkorn-Alternativen können effektive Methoden darstellen, um Schnecken aus dem Garten fernzuhalten, ohne dabei die Umwelt zu schädigen. Was es genau für Alternativen gibt und wie man die am besten anwendet, finden Sie in unserem Artikel Schnecken im Gemüsebeet? Diese Tricks bekämpfen die Schädlinge erfolgreich.

Der wirkungsvollste Schutz für Pflanzen ist jedoch ein gesundes, ausgeglichenes Ökosystem im eigenen Garten. Nützlinge wie Igel, Vögel und Frösche sind natürliche Feinde von Schnecken und regulieren deren Population auf natürliche Weise. Durch den Verzicht auf Schneckenkorn und den bewussten Aufbau eines ökologischen Gleichgewichts kann so eine gesunde Gartenwelt erhalten bleiben, in der Pflanzen und Tiere koexistieren – zum Wohle der Umwelt und zur Freude des Gärtners.


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