Handy griffbereit haben: In einer Woche ist Alarm in Deutschland
Sofern alles technisch klappt, wird in einer Woche so gut wie jedes Handy in Deutschland Alarm schlagen. Der Warntag geht in die nächste Runde.
Am 12. September, um 11 Uhr, findet in diesem Jahr der bundesweite Warntag statt. Der gemeinsame Aktionstag von Bund, Ländern und Kommunen wird immer jährlich am zweiten Donnerstag im September abgehalten und dient dem Zweck, die vorhandenen Warnmittel zu testen.
Seit dem letzten Jahr wird der Probealarm auch über Cell-Broadcast-Meldungen (CB) getestet. Diese nutzen einen speziellen Betriebsmodus der bekannten SMS-Nachrichten, um nicht nur auf Smartphones zugestellt zu werden, sondern auch auf älteren Handys.
Erschrecken Sie also nicht, wenn Ihr Handy ab 11 Uhr plötzlich laute Warntöne ausspuckt. Gegen 11:45 Uhr erfolgt eine Entwarnung. Über Cell Broadcast wird derzeit noch keine Entwarnung versendet.
Aufspringende Warnung plus Alarmsirene
Wegen der Fülle an Nachrichten sind SMS heute auf Handys eher unauffällig und Nutzer haben auch verschiedene Möglichkeiten, um Kurzmitteilungen in Schach zu halten. Für eine Katastrophenwarnung ist das aber wenig geeignet, denn es sollen möglichst viele Menschen informiert werden.
Die CB-Meldungen springen deshalb als unübersehbare Nachrichten auf dem Handy-Bildschirm auf. Gleichzeitig löst der Empfang ein Warnsignal auf den Handys aus, das in voller Gerätelautstärke abgespielt wird.
Das geht unabhängig von den gewählten Lautstärkeeinstellungen los. Auch wenn Sie Ihr Handy stumm geschaltet haben, hören Sie bei Warnungen der höchsten Stufe also den Alarm.
Wichtig: Die Testwarnung wird auf höchster Gefahrenstufe verschickt, diese Nachrichten lassen sich durch Geräteeinstellungen nicht blockieren. Was möglich ist: Wenn Sie Ihr Handy in den Flugmodus stellen oder ausschalten, können die Warnmeldungen nicht zugestellt werden und Sie haben Ruhe.
Testwarnungen mit niedrigerer Stufe sind unter iOS nicht aktiviert. In den Einstellungen unter "Mitteilungen" lassen sich Testwarnungen einschalten. Sie müssen dazu ganz nach unten scrollen. Bei Android sind die Einstellungen unter "Sicherheit und Notfälle" zu finden, es gibt einen eigenen Punkte "Katastrophenwarnungen".
Systemvoraussetzungen für Cell Broadcast
Ob die Zustellung der CB-Meldungen klappt, soll im Rahmen des Warntags getestet werden. Grundsätzlich müssen Handys eingeschaltet und in einem Mobilfunknetz eingebucht sein. Ist der Akku leer oder das Handy im Flugzeugmodus bzw. ohne SIM-Karte oder eSIM unterwegs, klappt die Zustellung nicht.
Folgende Systemvoraussetzungen für Smartphones hat uns das Unternehmen Everbridge genannt, das das BBK auf technischer Ebene bei der Umsetzung von CB berät:
Android: Seit Android KitKat (Version 4.4, veröffentlicht 2013) gibt es ein sogenanntes Commercial Mobile Alert System (CMAS). Jedoch müssen die Gerätehersteller das auch aktiviert haben. Seit Android 11 ist die explizite Aktivierung aber nicht mehr nötig, weil der passende Client tiefer in Android integriert ist.
iOS: Ab dem iPhone 4S ist das nötige CMAS verbaut. Zusätzlich ist noch ein passendes Provider-Profil nötig. Ab iOS 15.6.1 funktionieren CB-Meldungen.
Das BBK hat eine Liste mit Handys parat, die CB unterstützen bzw. auch mit Modellen, die das nicht tun. Leider ist die Liste nicht vollständig. Für Apple wird mindestens ein iPhone 6S gefordert, aber auch Geräte von Samsung, Google und Sony werden aufgelistet.
Die kostenlose Android App Katwarn warnt Sie in ganz Deutschland vor Gefahren und Katastrophen. Die kostenlose App Katwarn für Ihr iPhone warnt Sie deutschlandweit vor Gefahren und Katastrophen Die kostenlose Warn-App "NINA" bringt Ihnen deutschlandweit Notfall-Informationen und Nachrichten über Unwetter, Hochwasser und andere Großschadenslagen. Die offizielle Bundes-App NINA warnt die Bevölkerung vor Katastrophen und erlaubt das Verschicken von Hilfe- und Entwarn-SMS auf Knopfdruck.
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