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Unesco-Jein zu Naumburg: Uta und Ekkehard sollen es richten

Die Stifterfiguren Uta (r) und Ekkehard. Foto: Oliver Killig

Ärmel hochkrempeln und nochmals ran: Nachdem es Naumburg nicht auf Anhieb zum Unesco-Welterbe geschafft hat, sollen die Prioritäten im Bewerbungsantrag neu gesetzt werden.

«Es geht darum, den Fokus noch mehr auf den Dom und die weltweit einmaligen Stifterfiguren zu rücken», sagte eine Sprecherin des Fördervereins Welterbe am Montag. Zugleich soll die Einzigartigkeit der Denkmäler in der hochmittelalterlichen Kulturlandschaft an Saale und Unstrut deutlicher hervorgehoben werden.

Der Naumburger Antrag werde deshalb nicht neu geschrieben. «Alle wissenschaftlichen Erkenntnisse sind da, wir müssen nicht von null anfangen», sagte sie. «Wir sind voller Zuversicht, dass wir nun 2017 in die Welterbeliste kommen», sagte sie.

Die Unesco hatte am Wochenende für Deutschland nur die Speicherstadt und das Kontorhausviertel in Hamburg zum Welterbe ernannt. Der Naumburger Antrag kam nicht durch, bekommt aber eine zweite Chance. Er darf überarbeitet und wieder eingereicht werden. Dies soll nach Angaben des Kultusministeriums in Sachsen-Anhalt im Februar 2016 geschehen.

Der Naumburger Dom zählt zu den bedeutendsten Kirchenbauten des Hochmittelalters. Berühmt ist die Kirche wegen ihrer zwölf lebensnah in Stein gehauenen Stifterfiguren, acht Männer und vier Frauen, die hoch über dem Boden im Westchor zu sehen sind. Weltweit bekannt sind Uta und Ekkehard.

Für Hamburg bringt die Ernennung der Speicherstadt und des Kontorhausviertels zum Weltkulturerbe auch neue Herausforderungen. «Wir haben mit diesem Titel auch Verpflichtungen übernommen», sagte Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) am Montag. So soll spätestens bis 2017 ein Welterbe-Informationszentrum errichtet werden, um dem Vermittlungs- und Bildungsauftrag der Unesco gerecht zu werden. Dort sollen Besucher Informationen über die Geschichte und die heutige Nutzung der Speicherstadt und des Kontorhausviertels erhalten. Wo das Besucherzentrum entstehen soll und was es kosten wird, steht nach Angaben der Kulturbehörde noch nicht fest.