Unfaire Praktiken - Kik-Chef kritisiert Billig-Shoppingportale Temu und Shein scharf

Peter Zahn ist seit 2016 Chef des Textil-Discounters von KiK.<span class="copyright">IMAGO/Funke Foto Services</span>
Peter Zahn ist seit 2016 Chef des Textil-Discounters von KiK.IMAGO/Funke Foto Services

Kik-Chef Patrick Zahn kritisiert die Praktiken von Temu und Shein als unfair. Er fordert strengere Kontrollen und Maßnahmen gegen die Shopping-Plattformen aus Asien.

Kik-Chef Patrick Zahn hat sich kritisch zu den asiatischen Shoppingportalen Temu und Shein geäußert. Vor Mitgliedern der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf sprach er von einer „schreienden Ungerechtigkeit“ und warf den Plattformen vor, sich nicht an europäische Gesetze zu halten. Das berichtet die „Wirtschaftswoche“.

Kik-Chef Zahn: Shein profitiert von unzulässigen Wettbewerbsvorteilen

Der Kik-Chef monierte, Shein profitiere von unzulässigen Wettbewerbsvorteilen, etwa beim Zoll. Bei Bestellungen aus Nicht-EU-Ländern müssen für Pakete mit einem Warenwert unter 150 Euro keine Gebühren entrichtet werden. Das gelte nicht für sein Unternehmen.

Zahn kritisiert gegenüber der „Wirtschaftswoche“ auch, dass europäische Unternehmen deutlich stärker kontrolliert und zur Einhaltung des Lieferkettengesetzes verpflichtet werden. „Es ist komisch, wie wir mit zweierlei Maß rechnen“, so Zahn zur „Wirtschaftswoche“.

Zahn fordert in dem Bericht, dass der Zoll Pakete aus Asien strenger prüfen müsse. Aus seiner Sicht sind die Zollbehörden überfordert: „Der Großteil der Pakete kommt über Lüttich in Belgien rein. Jeden Tag kommen dort zwischen 400.000 und 500.000 Pakete von Temu und Shein an. Da sitzen sechs Zollbeamte“, sagte der Kik-Chef.

Kik hat Tausende Filialen in Europa

Kik ist ein deutscher Textildiscounter. Laut einer Pressemitteilung von Verdi betreibt das Unternehmen europaweit 3100 Filialen, davon 2500 in Deutschland. Die Abkürzung Kik steht für „Kunde ist König“.