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"Vergiftete Erde": Umgraben ist schlecht für die Böden

Intensive Landwirtschaft zerstört den Boden - das ist das Fazit des ungarischen Dokumentarfilms "Mérgezett Föld", auf deutsch "Vergiftete Erde". Der größte Teil der landwirtschaftlichen Fläche in Ungarn ist mit einer nur 20 Zentimeter tiefen fruchtbaren Schicht bedeckt, darunter tote Erde. Der Hauptgrund dafür sind laut Film das Pflügen und der Einsatz von Chemikalien. Ein mittelgroßes Agrarunternehmen und ein Professor machen in "Vergiftete Erde" vor, dass es auch anders geht. "Wir wollen versuchen mit unserem Film die Menschen auf dem Land davon zu überzeugen, anders zu denken und ihnen zu zeigen, dass es Möglichkeiten gibt, gesünder zu produzieren, das Land so zu bewirtschaften, dass die Natur weniger oder besser noch gar keinen Schaden nimmt", erklärt der Regisseur Gábor Mihály Kovari auf dem Premierenabend. Der Ökologe Dr. Iván Gyulai experimentiert im eigenen Garten mit dem Anbau von Gemüse ohne Chemikalien und vertritt den Standpunkt, dass Pflügen und Umgraben für die Felderbestellung keinesfalls unverzichtbar ist - im Gegenteil: "Diese Art von Arbeit ist völlig überflüssig, alles was sie bringt ist, dass sie den Boden zerstört." Tatsächlich zeigen Studien, dass nicht gepflügte Böden wesentlich fruchtbarer werden. "Das Wassersystem des Bodens wird wiederhergestellt, das Leben selbst im Boden wird wiederhergestellt. Alle künstlichen Eingriffe, die im Moment zum Anbau von Pflanzen erforderlich sind, werden damit durch natürliche Bodenprozesse ersetzt", Dr. Iván Gyulai. Bei einer Umstellung auf die sogenannte "Konservierende Bodenbearbeitung" muss der Bauer 4 Jahre mit verminderter Produktivität überstehen, dann ist der Boden erholt. In der ungarischen Doku werden viele Lösungsvorschläge aufgezeigt- ob sie von einer auf einfache Massenproduktion ausgelegten Landwirtschaft genutzt werden, bleibt fraglich.