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Der unglaubliche Absturz von Englands Zasterkönig

Was ist los mit Alexis Sánchez?

Vor rund eineinhalb Jahren gehörte der einst kongeniale Offensivpartner von Mesut Özil zu den begehrtesten Transferzielen der Welt. 19 Monate nach seinem Wechsel vom FC Arsenal zu Manchester United hinterlässt der Chilene einen sportlichen Scherbenhaufen.

Der 30-Jährige hat sich als sündhaft teures Missverständnis entpuppt und scheint nun nach Italien zu flüchten, ein Leih-Deal mit Inter Mailand steht bevor.

Zurück bleiben jede Menge Fragezeichen, was schief gelaufen ist.

Brutaler sportlicher Absturz bei Manchester United

Sánchez funktionierte von Anfang an überhaupt nicht im Team der Red Devils. Der 30-Jährige plagte sich mit vielen Verletzungen herum und hatte seinen Stammplatz vorwiegend auf der Bank. Und auch wenn er mal seine Chance bekam, blieb er weit hinter den hoch gesteckten Erwartungen zurück.

Die Brutalität des Absturzes wird schon beim Anblick der nackten Zahlen überdeutlich: Für Arsenal schoss das einstige Talent des FC Barcelona 60 Tore in 122 Ligaspielen. Für Manchester 3 in 32.

Das Zeugnis, das Experten ihm ausstellen, ist entsprechend vernichtend. "Alexis Sánchez ist abgestunken", fasste Simon Jordan, Ex-Boss des Ligarivalen Crystal Palace in einem Radio-Auftritt bei Talk Sport zusammen - und stellte auch die Einstellung Sánchez' in Frage: "Du wirst nicht plötzlich von einem Unterschiedmacher zu einem Spieler, der unter dem Druck der Erwartungen zusammenbricht."

Alexis Sánchez gehört zu den Top-Verdienern weltweit

Sánchez war im Januar 2018 auf der Suche nach einer neuen Herausforderung für kolportierte 34 Millionen Euro im Januar 2018 zum englischen Rekordmeister nach Manchester gegangen. Im Gegenzug wechselte Henrikh Mkhitaryan ablösefrei aus Manchester an die Themse.

Der eigentliche Aberwitz: Die United-Verantwortlichen hatten Sánchez mit einem bis 2022 laufenden Mega-Vertrag zum Topverdiener der Premier League gemacht.

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Laut verschiedenen Medienberichten soll ihm sein Deal ein Jahressalär von 28 Millionen Euro einbringen. Damit ist er nicht nur der bestbezahlte Fußballspieler auf der Insel, sondern gehört auch weltweit zu den Zasterkönigen des Fußballs.

Gerecht wurde er dem nicht, weder unter Ex-Coach José Mourinho noch unter dessen Nachfolger Ole Gunnar Solskjaer.

Zoff mit Mourinho - keine Besserung unter Solskjaer

Eine Zeit lang konnte man noch an eine vorübergehende Krise glauben, daran, dass Sánchez vielleicht zu den vielen Spielern gehörte, die mit dem streitbaren Mourinho nicht zurecht kamen und darunter litten.

Tatsächlich war das persönliche Verhältnis der beiden am Ende zerrüttet, Sánchez zeigte sich verärgert über seine geringen Einsatzzeiten, Mourinho drohte ihm schließlich den Rauswurf an - musste im Dezember 2018 stattdessen bekanntlich selber gehen.

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Sánchez reagierte, indem er ein Online-Video hochlud, das von Hans Zimmers Musikstück "Now we are free" aus dem Film "Gladiator" unterlegt war: Jetzt sind wir frei!

Tatsächlich fand Sánchez aber auch ohne Mourinho nicht aus dem Gefängnis seiner schlechten Form. "Ich kann nichts machen wegen Alexis Sánchez", hielt Nachfolger Solskjaer resigniert fest: "Er muss sich finden, wenn er spielt." Stattdessen scheint Sánchez endgültig eingesehen zu haben, dass er bei United keine Perspektive mehr hat.

Inter Mailand als eleganter Ausweg

Die sich anbahnende Leihe zu Inter ist für Sánchez ein halbwegs eleganter Ausweg aus der Misere: Beim Team des früheren Chelsea-Coachs Antonio Conte kann er sowohl national als auch international in der Champions League nochmal angreifen und den Beweis antreten, dass er nicht völlig verlernt hat, was ihn vor dem United-Debakel ausgezeichnet hatte (und was er im chilenischen Nationalteam, mit dem er im Sommer das Halbfinale der Copa América erreichte, immer noch zeigt).

Laut Medienberichten werden die Italiener wohl nur die Hälfte des Jahresgehaltes übernehmen - wer kann es ihnen verdenken -, am Ende des Leihvertrages wird Inter außerdem noch über eine Kaufoption in Höhe von rund 15 Millionen Euro verfügen.