"Unpassend!" Fanszene reagiert auf Hopp-Auftritt

Die organisierte Fanszene hat reserviert auf das sogenannte Friedensangebot von Dietmar Hopp reagiert.

"Ich bin gespannt, ob den Worten auch Taten folgen. Unmittelbar nach den Protesten hatte Herr Hopp ja einige Giftpfeile abgeschossen", sagte Sprecher Rainer Vollmer von "Unsere Kurve", der Interessengemeinschaft der Fanorganisationen, dem SID: "Ich fand den Auftritt unglücklich.

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In so einer Situation ein solches Fass wieder aufzumachen, ist unpassend."

Hopp nicht nur versöhnlich

Der als Mäzen des Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim teils heftig angefeindete Hopp war zuvor einen Schritt auf die Anhänger zugegangen. "Ich will das alles vergessen, wenn es von nun an Geschichte ist", sagte der 79-Jährige im ZDF: "Mich würde es natürlich freuen, wenn diejenigen, die mich grundlos seit 13 Jahren beschimpfen, irgendwann einmal damit aufhören."

dpatopbilder - 07.03.2020, Nordrhein-Westfalen, Mönchengladbach: Fußball: Bundesliga, Borussia Mönchengladbach - Borussia Dortmund, 25. Spieltag im Borussia Park. BVB-Fans zeigen Banner mit den Gesichtern von Dietmar Hopp (l-r), Fritz Keller und Karl-Heinz Rummenigge mit roter Clownsnase. Darunter ist ein Banner mit der Aufschrift «Die hässlichen Fratzen des Fußball!». Foto: Bernd Thissen/dpa - WICHTIGER HINWEIS: Gemäß den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga bzw. des DFB Deutscher Fußball-Bund ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen. +++ dpa-Bildfunk +++
Eine der zahlreichen Aktionen gegen Hopp (Bild: dpa)

Hopp wählte dabei aber nicht nur versöhnliche Worte: "Mich zum Gesicht für den Kommerz zu machen, ist wirklich nicht nachvollziehbar. Leider war die Hetze so perfekt inszeniert, dass Ultras vieler Vereine mitgemacht haben."

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"Hopp hat bis heute nicht verstanden"

Sprecher Sigi Zelt vom Bündnis ProFans sagte dem SID, Hopp habe "bis heute nicht verstanden, worum es im Kern der Proteste wirklich ging". Sie seien vor allem gegen die Kollektivhaftung durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) gerichtet gewesen.

Die Organisation "Unsere Kurve" wird auf Hopps Angebot aktuell nicht näher eingehen. "Wenn die Coronakrise vorbei ist, kann man sicher gerne solche Themen beleuchten", sagte Vollmer: "Wir haben aktuell aber ganz andere Sorgen."

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