Unruhen in Baltimore: Was die Nachrichten nicht zeigen

Ein Einzelner versucht Gewalt zu verhindern

Seit der Beerdigung des getöteten Afroamerikaners Freddie Gray kommt es in Baltimore, im US-Bundesstaat Maryland, immer wieder zu Ausschreitungen. Doch während die Medien fleißig über die dortigen Gewalttaten berichten, vernachlässigen sie den Fakt, dass sich nicht jeder Anwohner der Stadt daran beteiligt.

Polizisten werden angegriffen, Geschäfte geplündert und Autos in Brand gesetzt. Die Situation in der 622.000-Einwohner-Metropole ist längst eskaliert. Seitdem Freddie Gray zu Grabe getragen wurde, schlägt die Wut in offene Aggression um. Die Bevölkerung wirft der Polizei Rassismus vor. Nach Angaben von „spiegel.de“ verstarb der 25-Jährige nachdem ihm im Polizeigewahrsam Genick und Rückgrat gebrochen worden waren.

Aufgrund der zunehmenden Gewaltausbrüche wurde bereits eine nächtliche Ausgangssperre in der Stadt verhängt. Von 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens solle diese, laut der Bürgermeisterin Stephanie Rawlings-Blake, gelten. Doch auch einzelne Bürger wollen sich auf ihre Weise für den Frieden vor Ort einsetzen. Wie das 38-sekündige Video veranschaulicht, tritt ein Mann aus der unruhigen Masse hervor.

Unglaublich: Er stellt sich mit ausgebreiteten Armen vor die unzähligen Polizisten und spricht dabei mit den aufgebrachten Bürgern. „Ihr müsst ihnen nur einen Grund geben!“, wiederholt er ermahnend. Und damit bringt er auf den Punkt: Gewalt führt nur zu erneuter Gewalt. Aus diesem Kreislauf möchte er ausbrechen. Das Video wurde auf Twitter von „ACFromDaBranch“ mit den Worten: „Das zeigen sie nicht in den Nachrichten #BaltimoreRiots“ geteilt. Mehr als 14.000 Mal wurde der Clip bereits weiterverbreitet und fast 10.000 Mal als Favorit markiert. Nutzer kommentierten das Video mit Worten wie „Das ist Courage“, „Was für ein großartiger Typ“ und auch „Der Typ ist mein neuer Held“.

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