Unruhen in Papua: Indonesien sperrt Internet und schickt Soldaten

Aufgrund der anhaltenden Demonstrationen für mehr Autonomie in den Provinzen Papua und Westpapua hat die indonesische Regierung dort das Internet blockiert. Die Sperre bleibe so lange bestehen, bis sich die Lage auf der betroffenen Insel Neuguinea wieder normalisiert habe, sagte ein Sprecher des Ministeriums für Telekommunikation. Im östlichen Teil der Insel liegt der Staat Papua-Neuguinea. Die Regierung schickte zudem zusätzliche Polizei- und Militäreinheiten in die betroffenen Gebiete. Mit der Internetblockade will man verhindern, dass sich die Proteste ausweiten. In den beiden Provinzen fordern Demonstranten mehr Selbstbestimmungsrechte und protestieren gegen Polizeigewalt. Laut den Behörden steckten die Protestierenden in der Stadt Fakfak einen Markt sowie Regierungsgebäude in Brand gesetzt. Zudem zündeten sie in Sorong in Westpapua ein Gefängnis an. Mehr als 250 Häftlinge nutzten die Gelegenheit zur Flucht. Die rohstoffreichen Provinzen wurden bis 1969 von den Niederlanden regiert und dann von Indonesien annektiert. Seit Jahrzehnten setzen sich Separatisten für die Unabhängigkeit der Region ein.