Warum sich Unternehmen um Werbung im Dschungelcamp reißen

Nicht nur die Zuschauer fiebern dem Dschungelcamp-Start am heutigen Freitag entgegen. Auch für die Werbeindustrie ist das TV-Format das Highlight des Jahres. Kaum ein deutsches TV-Event ist bei Deutschlands Markenherstellern so beliebt wie die RTL-Show "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!". Kein Wunder, bei Einschaltquoten von durchschnittlich rund fünf Millionen Zuschauern täglich!

"Das Dschungelcamp ist eines der wenigen TV-Formate, das es über die Jahre geschafft hat, seine hohe Reichweite beizubehalten", weiß auch Markenexperte und Serviceplan-Geschäftsführer Ronald Focken. Und das, obwohl sich der Trend immer mehr in Richtung digitale Medien bewege. Die Zeiten, in denen sich die Menschen am nächsten Tag über das TV-Event am Vorabend ausgetauscht haben, seien längst vorbei. "Das war früher mal bei Thomas Gottschalk und 'Wetten, dass..?' so. Heute gelingt das nur noch der Fußball-WM", führt Focken aus. "Und eben dem Dschungelcamp."

"Die Zuschauer werden mobilisiert"

Das liege zum einen an der skurrilen und lustigen Mischung, was die Akteure angeht. Das Dschungelcamp bediene aber auch die zutiefst menschliche Eigenschaft des Voyeurismus. "Wir ekeln uns mit und sind neugierig, wie sich die C-Promis durch die Dschungelprüfungen kämpfen." Wurde das Format anfangs noch belächelt, berichten heute selbst die seriösesten Zeitungen über das TV-Abenteuer in Australien. "Die Redaktionen haben gemerkt, dass es die Leute interessiert, fesselt und vor allem mobilisiert." Und besonders auf letzteres komme es den Werbetreibenden an.

Für einen klassischen Spot in den Werbepausen greifen die Unternehmen je nach Sendezeit tief in die Tasche. "Die Spanne liegt zwischen 18.000 und 93.000 Euro für einen Spot von 30 Sekunden", weiß Focken. Interessant sei beim Dschungelcamp aber vor allem der Blick auf die Sonderwerbeformen. Die Produkte nehmen gezielt Bezug zum Geschehen im Dschungel.

"Produkte werden in das redaktionelle Umfeld integriert"

"Man wird Teil der Story", erklärt Focken weiter. "Anders als beim Product-Placement wie wir es zum Beispiel aus den James-Bond-Filmen kennen, stehen die Produkte nicht einfach nur rum, sie werden gezielt in das redaktionelle Umfeld integriert. Geschichten rund um das Produkt können viel fokussierter erzählt werden. Sowohl die Redaktion als auch die Marken haben dies in den vergangenen Jahren sehr gut umgesetzt."

Und wie steht es um die Zukunft? Kann der Dschungel auch in den nächsten Jahren einen derartigen Hype auslösen? "Wenn die Macher an dem bewährten Konzept festhalten und weiter spannende Geschichten liefern können, dann werden sie auch in Zukunft die hohen Reichweiten aufrechterhalten können", ist sich Focken sicher.