Untersuchung zu möglichem Fehlverhalten von Haager Chefankläger Khan
Das Leitungsgremium des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag hat eine externe Untersuchung wegen Vorwürfen des Fehlverhaltens von Chefankläger Karim Khan bekanntgegeben. Der Präsident der Versammlung der Vertragsstaaten (ASP), Paivi Kaukoranta, sagte am Montag, eine externe Untersuchung sei erforderlich, "um ein vollständig unabhängiges, unparteiisches und faires Verfahren zu gewährleisten".
Medienberichten zufolge wird Khan sexuelles Fehlverhalten gegenüber einem Mitglied seines Büros vorgeworfen. Der 54-jährige Brite wies die Vorwürfe zurück. Khan erklärte nun, er begrüße die Untersuchung und die Möglichkeit, sich daran "zu beteiligen".
Für Aufsehen hatte Khan in Mai gesorgt, als er Haftbefehle gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu, den damaligen Verteidigungsminister Joav Gallant und mehrere Anführer der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas wegen mutmaßlicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit und mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Krieg im Gazastreifen beantragt hatte. Der IStGH hat noch nicht entschieden, ob er die beantragten Haftbefehle erlassen wird.
Khan beantragte und erhielt zudem einen Haftbefehl des IStGH gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen des Vorwurfs der unrechtmäßigen Verschleppung ukrainischer Kinder.
Der IStGH mit Sitz in Den Haag verfolgt seit 2002 besonders schwerwiegende Vergehen wie Kriegsverbrechen.
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