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Untersuchung: Sexuelle Belästigung bei britischer Kunstflugstaffel Red Arrows

Ein Untersuchungsbericht hat eine Kultur der sexuellen Belästigung und des Mobbings bei der berühmten britischen Kunstflugstaffel Red Arrows angeprangert. Weibliche Mitglieder seien wie "Besitz" angesehen worden. (Ben Stansall)
Ein Untersuchungsbericht hat eine Kultur der sexuellen Belästigung und des Mobbings bei der berühmten britischen Kunstflugstaffel Red Arrows angeprangert. Weibliche Mitglieder seien wie "Besitz" angesehen worden. (Ben Stansall)

Ein Untersuchungsbericht hat eine Kultur der sexuellen Belästigung und des Mobbings bei der berühmten britischen Kunstflugstaffel Red Arrows angeprangert. Weibliche Mitglieder hätten unerwünschte Berührungen, sexuell anzügliche Textbotschaften, Kommentare über ihr Aussehen und Einladungen zum Sex über sich ergehen lassen müssen, heißt es in dem am Mittwoch von der britischen Luftwaffe Royal Air Force veröffentlichten Bericht.

In manchen Fällen seien Frauen wie "Eigentum" von Männern oder der Staffel angesehen worden, heißt es in dem Dokument weiter. Um sich zu schützen, hätten weibliche Mitglieder bei Treffen und Feiern als "Hai-Beobachtung" bezeichnete Gruppen gebildet, um Avancen mancher Männer abzuwehren.

Grundsätzlich sei das Umfeld bei der Kunstflugstaffel für Frauen "einschüchternd, feindlich, entwürdigend, erniedrigend und beleidigend" gewesen, heißt es in dem Bericht. Ein falsches Gefühl von Loyalität und die Befürchtung, Karrieren zu zerstören, hätten einen Fortbestand dieser Kultur ermöglicht.

Luftwaffenchef Richard Knighton äußerte sich "entsetzt" über die Erkenntnisse und entschuldigte sich für die Zustände bei den Red Arrows. Der Bericht zeige, dass "inakzeptables Verhalten weit verbreitet und normalisiert" gewesen sei. Es habe aber disziplinarische Konsequenzen bis hin zur Entlassung gegeben.

Die Red Arrows (Roten Pfeile) treten in Großbritannien immer wieder bei öffentlichen Anlässen auf. Zu sehen war die Kunstflugstaffel unter anderem im Mai bei der Krönung von König Charles III.

fs/se