Werbung

«Unter Schock» - Unwetterschäden im Norden

Nach einem Starkregen-Unwetter in Schleswig-Holstein sind Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks im Einsatz. Foto: Markus Scholz
Nach einem Starkregen-Unwetter in Schleswig-Holstein sind Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks im Einsatz. Foto: Markus Scholz

Starker Regen, große Hagelkörner: Ein heftiges Unwetter wütet am Vatertag im Osten Hamburgs und Teilen Schleswig-Holsteins. Die Höhe des Schadens ist nicht absehbar. Bei einigen Häusern besteht Einsturzgefahr.

Hamburg (dpa) - Einsturzgefährdete Häuser, vollgelaufene Keller und überflutete Straßen: Das starke Unwetter in Teilen Hamburgs und Schleswig-Holsteins hat am Vatertag große Schäden angerichtet. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, auch am Freitag liefen die Arbeiten mancherorts noch weiter

«Zur Zeit ist noch Action», sagte am Mittag Feuerwehrsprecher Christian Höft in Oststeinbek östlich von Hamburg. Rund 200 Einsätze wurden allein in der 9000-Seelen-Gemeinde gezählt, verletzt wurde aber niemand. «Es wurde durchgepumpt, es gab keine Pause heute Nacht.»

Dabei hatte der Donnerstag so sonnig begonnen, doch am Nachmittag krachte es heftig. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gab es zwei Schwerpunkte: Im Hamburger Osten und bei Quickborn. «Der Hotspot in Hamburg-Billstedt hatte maximale Niederschlagsmengen von bis zu 80 Liter pro Quadratmeter innerhalb von zwei Stunden», sagte DWD-Meterologe Karsten Kürbis. Das sei ein sehr seltenes Ereignis.

Knapp 1200 Einsätze verzeichnete die Hamburger Feuerwehr. Im Stadtteil Lohbrügge hinterließ die Kraft der Wassermassen an Himmelfahrt Spuren: Der Parkplatz eines Mehrfamilienhauses mit neun Wohnungen wurde weggerissen, zurück blieb ein riesiges Erdloch. Darin lag ein umgekipptes Auto. Die Anwohner mussten das Haus sofort verlassen, denn die Hauswand riss auf. «Man steht so unter Schock», sagte Bewohnerin Julia Knobloch, die Augen der 25-Jährigen füllten sich mit Tränen.

Nach einem gewittrigen Vatertag droht auch der Muttertag in vielen Regionen dank reichlich Regen ins Wasser zu fallen. Doch immerhin im Nordosten kann am Sonntag mit Sonne und trockenem Wetter gerechnet werden, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Freitag.

Wer im Südwesten Deutschlands einen Muttertagsausflug ins Freie plant, sollte das dagegen vielleicht besser am Samstag machen - da sind die Wetteraussichten deutlich besser. Lediglich in den Mittelgebirgen und in den Alpen kann es am Nachmittag zu einzelnen Schauern und Gewittern kommen. Auch Starkregen und Hagel sind möglich.

Am Sonntag hingegen muss in der Südwesthälfte Deutschlands mit starker Bewölkung und kräftigen Schauern und Gewittern gerechnet werden. Bei Regen sinken die Temperaturen auf 17 Grad, sonst liegen sie zwischen 20 und 27 Grad. Im Nordosten sind sommerliche 29 Grad möglich. Auf einer Linie vom Emsland bis nach Niederbayern bleibt es zunächst trocken, im Tagesverlauf sind aber auch dort kräftige Gewitter möglich. Sturmböen, Hagel und Starkregen können dann den Muttertag trüben.