Unzureichende Anreize - China ringt nach Abschaffung der Ein-Kind-Politik mit Geburtenkrise
Chinas Ein-Kind-Politik hat tiefe Spuren hinterlassen: Junge Frauen berichten von traumatischen Kindheitserfahrungen und den langfristigen Auswirkungen der restriktiven Familienplanung, während die Regierung nun verzweifelt versucht, die Geburtenrate zu erhöhen.
Pekings Ein-Kind-Politik, die von 1980 bis 2015 durchgesetzt wurde, hat bis heute tiefgreifende Auswirkungen auf die chinesische Gesellschaft. EIne junge Frau berichtete „CNN“, dass sie nach der Geburt als Tochter ihres Onkels registriert wurde. Ihre Eltern wollten damit ruinöse Geldstrafen und möglicherweise Jobverlust und Sterilisationen vermeiden. Sie beschreibt ihre Kindheit als geprägt von ständiger Unsicherheit und Isolation. Diese Erfahrungen haben sie so stark beeinflusst, dass sie heute keine eigenen Kinder möchte.
Unzureichende finanzielle Anreize
Seit der Abschaffung der Ein-Kind-Politik hat China versucht, seine Bevölkerungspolitik anzupassen, jedoch mit geringem Erfolg. Ein Demografie-Experte an der University of Wisconsin nennt drei Hauptprobleme: fehlende Kinderwünsche, hohe Kosten und steigende Unfruchtbarkeitsraten. Doch die finanziellen Anreize der Regierung sind oft unzureichend, um die hohen Kosten der Kindererziehung in China zu decken.
Zusätzlich zur wirtschaftlichen Unsicherheit kämpfen alleinstehende Frauen dafür, ihre Eizellen einfrieren zu können. Nach Informationen der „New York Times“ hat ein Pekinger Gericht kürzlich entschieden, dass nur verheiratete Frauen diese Option nutzen dürfen. Teresa Xu (im Bild) klagte sechs Jahre lang und kritisiert die Regelungen als sexistisch, da Männer ihr Sperma ohne Bedingungen einfrieren können.