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Urheberrecht: Zehntausende protestieren gegen Artikel 13

In vielen europäischen Städten haben Zehntausende Menschen gegen die geplante Urheberrechtsreform der EU protestiert - die mit Abstand größten Demonstrationen gab es in Deutschland. In Berlin protestierten laut Polizei mehr als 10.000 Menschen, laut Veranstaltern mehr als 30.000. In München demonstrierten mindestens 40.000 und auch in Köln, Hamburg und Stuttgart trieb der Ärger über Artikel 13 und mögliche Upload-Filter Tausende auf die Straße. "Wir fordern, dass zumindest Artikel 13 rausgestrichen wird", so die Berliner Demonstrantin Darinka Prang. "Ich bin dafür, dass Urheber bezahlt werden, aber es muss irgendwie eine andere Lösung geben." "Die Upload-Filter sollten nicht eingesetzt werden, weil sie nicht ausgereift sind", sagte der Berliner Demonstrant Fabian Möck. "Außerdem sollte man sich mehr auf Experten verlassen, die Ahnung davon haben, denn viele warnen davor." Doch auch die Gegenseite machte mobil: Die Initiative Urheberrecht von Künstlern und anderen Urheberinnen appellierte bei einem Treffen an die Europaabgeordneten, die Reform wie geplant zu verabschieden. Diese sorge für mehr Fairness, sagen sie. "Über die Richtlinie würde ich einen Vergütungs-, einen Nennungs- und einen Auskunftsanspruch bekommen", so der Komponist Matthias Hornschuh. "Natürlich wäre ich dadurch besser gestellt." In Österreich wurde in Salzburg, Innsbruck und Wien protestiert. In der Hauptstadt waren es laut Berichten 4000 Demonstrierende. Das EU-Parlament soll am Dienstag über die Reform abstimmen.