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US-Außenminister Blinken besucht auch Zypern und den Irak

US-Außenminister Antony Blinken hat bei einem Kurzbesuch in Zypern mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulides die Einrichtung eines humanitären Seekorridors zwischen der Mittelmeerinsel und dem Gazastreifen besprochen. (JONATHAN ERNST)
US-Außenminister Antony Blinken hat bei einem Kurzbesuch in Zypern mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulides die Einrichtung eines humanitären Seekorridors zwischen der Mittelmeerinsel und dem Gazastreifen besprochen. (JONATHAN ERNST)

Im Rahmen seiner Vermittlungsbemühungen in Nahost hat US-Außenminister Antony Blinken bei einem Kurzbesuch in Zypern mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulides die Einrichtung eines humanitären Seekorridors zwischen der Mittelmeerinsel und dem Gazastreifen besprochen. Bei dem Gespräch der beiden Politiker auf dem Flughafen von Larnaca sei es um einen "einseitigen Seekorridor" gegangen, sagte Regierungssprecher Konstantinos Letymbiotis am Sonntag im Onlinedienst X, vormals Twitter. Dieser solle die "anhaltende humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen von Zypern aus" ermöglichen.

Der Vorstoß Nikosias werde von Frankreich, der EU-Kommission und Israel unterstützt, hatte Präsident Christodoulides zuvor vor Journalisten mitgeteilt. "Auf dieser Grundlage sprechen wir mit den Vereinten Nationen", sagte Christodoulides. Damit die Hilfe bei der Bevölkerung ankomme, werde die UNO sie entgegennehmen "und nicht die Hamas". Derzeit werde über die Einzelheiten diskutiert.

Aus seiner Sicht ist Zypern aufgrund seiner guten Beziehungen zu umliegenden arabischen Ländern sowie wegen seiner geografischen Nähe zum nordwestlichen Gazastreifen gut als Ausgangspunkt für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen geeignet.

Nach seinem Zwischenstopp in Zypern traf Blinken zu einem unangekündigten Besuch im Irak ein und kam dort mit dem irakischen Regierungschef Mohamed Schia al-Sudani zusammen. Blinken bezeichnete dabei Angriffe auf die im Irak und Syrien stationierten US-Truppen als "völlig inakzeptabel".

Washington wirft iranischen und pro-iranischen Milizen vor, für die Angriffe verantwortlich zu sein. Zu einigen der Angriffe bekannte sich eine Gruppe mit dem Namen "Islamischer Widerstand im Irak" über Kanäle im Onlinedienst Telegram, die mit Iran-nahen schiitischen Gruppen in Verbindung stehen.

Nach Angaben des Pentagons wurden zwischen dem 17. Oktober und dem 3. November rund 17 Angriffe im Irak und zwölf in Syrien verzeichnet. Die USA haben etwa 900 Soldaten in Syrien und rund 2500 im Irak stationiert, die zusammen mit Verbündeten die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) vor Ort bekämpfen.

mhe/