US-Außenminister verurteilt russische Angriffe auf Zivilbevölkerung

US-Außenminister Antony Blinken hat am zweiten Tag seines Ukraine-Besuchs von den USA gespendete Überwachungsdrohnen und gepanzerte Fahrzeuge in der Nähe von Kiew besichtigt. Dabei würdigte der 61-Jährige die Grenztruppen und die Polizei der Ukraine für Ihren Dienst für Ihr Land und Partnerschaft zur USA. Zudem habe er Medienberichten zufolge ein Minenräumungszentrum besucht.

Der US-Außenminister verurteilte außerdem die Auswirkungen der Gräueltaten der russischen Aggressoren auf die Bevölkerung. "Erst gestern wurde ein Markt bombardiert, mindestens 17 Menschen wurden getötet, viele weitere verletzt. Ein Markt. Wofür? Damit müssen die Ukrainer jeden Tag leben."

Kreml kritisiert Lieferung von Uranmunition

Erst am Mittwoch hatte das US-Außenministerium parallel zum Besuch von Blinken in Kiew ein neues Hilfspaket im Wert von 175 Millionen Dollar (rund 163 Millionen Euro) für die Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffs angekündigt. Erstmals liefert Washington auch Panzermunition mit abgereichertem Uran. Die Uranmunition ist für die US-Abrams-Panzer vorgesehen. Wegen seiner höheren Dichte als Stahl oder Blei hat abgereichertes Uran eine höhere Durchschlagskraft.

Der Kreml hat die geplante Lieferung scharf verurteilt. Das seien sehr schlechte Neuigkeiten, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Der Einsatz solcher Munition werde zu einer Erhöhung der Erkrankungen an Krebs und anderen Leiden führen, sagte er. Peskow meinte, dass nach dem Einsatz solcher Munition Krebs und andere Erkrankungen zunähmen. Das zeigten etwa Daten nach der Bombardierung Jugoslawiens.

Ukraine: Neuer Verteidigungsminister vorgestellt

Auch am vierten Tag in Folge hat Moskau Luftangriffe auf die ukrainische Hafenstadt Ismail an der Donau geflogen. Dabei wurden auch Getreidesilos beschädigt, eine Person wurde den Angaben zufolge verletzt. Russische Behörden berichten derweil, insgesamt fünf Drohnen über verschiedenen Regionen abgeschossen zu haben. Ein Ziel sei auch Moskau gewesen, hieß es. Es soll eine Person verletzt worden sein.

Unterdessen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Streitkräften den neuen Verteidigungsminister des Landes, Rustem Umerow, vorgestellt. Der 41-Jährige soll sich vor allem um Reformen im Militär hinsichtlich NATO-Standards kümmern. Zu den weiteren Aufgaben gehören der Ausbau internationaler Partnerschaften sowie der Kampf gegen Korruption.