US-Chemiekonzern - Standorte in Gefahr: Dow kündigt umfassende Überprüfung seiner deutschen Werke an

Der Chemie-Konzern Dow stellt seine deutschen Fabriken auf den Prüfstand - dazu zählt auch das Werk in Schkopau (Sachsen-Anhalt)<span class="copyright">Getty Images</span>
Der Chemie-Konzern Dow stellt seine deutschen Fabriken auf den Prüfstand - dazu zählt auch das Werk in Schkopau (Sachsen-Anhalt)Getty Images

Dow prüft seine Standorte in Europa und Deutschland. Tausende Jobs könnten betroffen sein.

Der US-Chemiekonzern Dow stellt einige Standorte in Deutschland und Europa auf den Prüfstand. Bereits bei der Vorstellung der Quartalszahlen Ende Oktober hatte das Unternehmen mitgeteilt, eine strategische Überprüfung von Anlagen in Europa durchführen zu wollen. Nach Angaben einer Unternehmenssprecherin betrifft dies vor allem Anlagen im Bereich des Polyurethan-Geschäfts (PU-Kunststoff).

In Deutschland betreffe dies Werke in Stade (Niedersachsen), Schkopau (Sachsen-Anhalt), Böhlen (Sachsen) und Ahlen (Nordrhein-Westfalen). Insgesamt würden in Europa 14 Standorte in neun Ländern dem Geschäftsbereich zugeordnet.

Vor allem Markt in Europa für Chemiekonzern Dow herausfordernd

Die Überprüfung soll bis Mitte kommenden Jahres abgeschlossen werden. Es sei daher verfrüht, über mögliche Auswirkungen auf einzelne Anlagen, Standorte oder Mitarbeiter zu spekulieren, so die Unternehmenssprecherin. In Deutschland arbeiten nach Unternehmensangaben rund 3.600 Mitarbeiter an 13 Standorten.

Der US-Konkurrent von BASF##chartIcon hatte kürzlich nur einen leichten Umsatzanstieg verkündet. In Europa und China habe sich bisher keine deutliche Erholung eingestellt, sagte Dow-Chef Jim Fitterling zur Vorstellung der Quartalszahlen. Hinzu kämen die wachsenden Herausforderungen in vielen Branchen durch das regulatorische Umfeld in Europa.

PU-Kunststoff wird in zahlreichen Branchen verwendet. So zum Beispiel als Dämmmaterial in der Baubranche oder als Schaumstoff in der Möbelindustrie.