US-Country-Legende Kris Kristofferson im Alter von 88 Jahren gestorben

Die US-Musik-Legende Kris Kristofferson ist tot. Der als einer der bedeutendsten Songwriter geltende Musiker sei "friedlich" im Alter von 88 Jahren gestorben, teilte seine Familie am Sonntag auf der Facebookseite des Künstlers mit. Demnach starb der Sänger in seinem Zuhause auf Hawaii. (Frederic J. BROWN)
Die US-Musik-Legende Kris Kristofferson ist tot. Der als einer der bedeutendsten Songwriter geltende Musiker sei "friedlich" im Alter von 88 Jahren gestorben, teilte seine Familie am Sonntag auf der Facebookseite des Künstlers mit. Demnach starb der Sänger in seinem Zuhause auf Hawaii. (Frederic J. BROWN) (Frederic J. BROWN/AFP/AFP)

Die US-Country-Legende Kris Kristofferson ist tot. Der als einer der bedeutendsten Songwriter geltende Musiker, der unter anderem für Hits wie "Sunday Mornin' Comin' Down" und "Me and Bobby McGee" gefeiert wurde, starb bereits am Samstag im Alter von 88 Jahren "friedlich" in seinem Haus auf Hawaii, wie seine Familie mitteilte. Bekannt wurde Kristofferson auch als Schauspieler, unter anderem an der Seite von Barbra Streisand im Musikfilm "A Star is Born".

"Wir sind alle so gesegnet für unsere Zeit mit ihm. Danke, dass ihr ihn all die vielen Jahre geliebt habt, und wenn ihr einen Regenbogen seht, dann wisst, dass er auf uns alle herablächelt", erklärte Kristoffersons Familie am Sonntag (Ortszeit) auf der Facebook-Seite des Künstlers. Zur Todesursache machten die Angehörigen zunächst keine Angaben.

Kristofferson wurde am 22. Juni 1936 in Brownsville im US-Bundesstaat Texas geboren. Als Kind musste er häufig umziehen, weil sein Vater beim US-Militär war. Er studierte unter anderem am Pomona College in Kalifornien und als Stipendiat im britischen Oxford, anschließend ging er zur Armee. Anstatt eine Stelle als Lehrer in der Militärakademie West Point anzunehmen, entschied sich Kristofferson, in die Country-Hochburg Nashville zu gehen.

Dort schrieb er zunächst Hits für andere Sänger, bevor er schließlich einen eigenen Plattenvertrag unterschrieb und 1970 sein erstes Album veröffentlichte.

Kristofferson trat jahrzehntelang als Solokünstler auf, gründete aber Mitte der 1980er Jahre mit Country-Legenden wie Johnny Cash, Waylon Jennings und Willie Nelson die Country-Band The Highwaymen. Cash stürmte die Charts mit Kristoffersons Hit "Sunday Mornin' Comin' Down", Ray Price mit "For the Good Times". "Me and Bobby McGee" wurde vor allem in der Version von Janis Joplin bekannt. Im Jahr 2004 wurde Kristofferson in die Country Music Hall of Fame aufgenommen.

Auch in Film und Fernsehen war der Sänger erfolgreich. 1977 gewann er an der Seite von Barbra Streisand einen Golden Globe für die Rolle eines ausschweifenden Rockstars in dem Film "A Star is Born". Die Geschichte wurde 2018 mit Bradley Cooper und Lady Gaga neu verfilmt. 1980 spielte Kristofferson die Hauptrolle in "Das Tor zur Ewigkeit" - einem legendären Flop. Auch durch Drogen- und Alkoholprobleme geriet seine Schauspielkarriere ins Stocken.

In den folgenden Jahren übernahm er aber noch Dutzende weitere Film- und Fernsehrollen. Ende der 1990er Jahre spielte er an der Seite von Wesley Snipes in der Vampir-Trilogie "Blade" mit.

Als Musiker ging Kristofferson bis zum Beginn der Corona-Pandemie oft auf Tournee. Weil er unter Gedächtnisverlust litt, gab er Anfang 2021 sein Karriereende bekannt. Insgesamt veröffentlichte Kristofferson mehr als 30 Alben und gehört damit zu den erfolgreichsten Country- und Western-Komponisten seiner Generation. Seine Songs wurden von über 500 Künstlern gesungen.

"Er hat ein Werk geschaffen, das nicht nur seiner Seele, sondern auch unserer Seele eine Stimme gab", erklärte der Chef der Country Music Hall of Fame, Kyle Young. Kristofferson hinterlässt seine Frau Lisa, mit der er in dritter Ehe verheiratet war, und acht Kinder.

mid/ma