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US-Demokratin Ocasio-Cortez verurteilt Fox-News-Moderator

Tucker Carlson, Fensehmoderator bei Fox News (links) und Alexandria Ocasio-Cortez, Kongressabgeordnete der US-Demokraten. Sie schrieb auf Twitter, dass seine Sendung voller Rassismus sei. Foto: AP Photo
Tucker Carlson, Fensehmoderator bei Fox News (links) und Alexandria Ocasio-Cortez, Kongressabgeordnete der US-Demokraten. Sie schrieb auf Twitter, dass seine Sendung voller Rassismus sei. Foto: AP Photo

Tucker Carlson, Fernsehmoderator bei Fox News, habe eine „einstündige Sendung voll von grenzenlosem Rassismus“. Das schrieb Alexandria Ocasio-Cortez am Mittwoch auf Twitter. Ihr Beitrag erhält seitdem viel positiven Zuspruch.

Die demokratische Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez hat sich auf Twitter mit Tucker Carlson, einem TV-Moderator beim regierungsnahen Sender „Fox News“, angelegt. Ocasio-Cortez schrieb in einem häufig geteilten Tweet am Mittwoch, dass Carlson ein Sympathisant für „white supremacist“ (etwa: Überlegenheit der Weißen) sei. Hinter diesem Sammelbegriff stehen im englischen Sprachraum rassistische Ideologien, die weißen Menschen eine generelle Überlegenheit zusprechen. Ocasio-Cortez bezeichnete zudem die Sendung Carlsons als „einstündige Produktion voll von grenzenlosem Rassismus“.

Diese Aussagen folgten laut dem britischen „Guardian“ auf ein Interview, das Carlson in seiner aktuellen Fox News-Sendung mit dem Journalisten des Politik-Magazins „City Journal“ Seth Barron geführt hatte. Darin sprachen die beiden Männer über Videoclips, die den New Yorker Wahlbezirk von Ocasio-Cortez zeigten. Zu sehen waren Berge von Müll, einfach auf die Straßen gekippt. Dafür verantwortlich machten Carlson und Barron ganz generell „Einwanderer und Einwanderinnen“. Diese hätten den Bezirk „besetzt“ und zu einem der „am wenigsten amerikanischen des Landes“ gemacht.

Rassistische und ausländerfeindliche Stereotype auf Fox News

Carlson fragte außerdem, mit Blick auf Ocasio-Cortez jüngste politische Bestrebungen hin zu mehr Umweltschutz: „Wie können wir nur einen Satz zu Umweltschutz aus ihrem Mund ernst nehmen, wenn ihr eigener Wahlbezirk so aussieht? Sie sollte sich schämen.“

Barron antwortete, indem er weiter rassistische und fremdenfeindliche Narrative bediente: „Genau genommen ist ihr Bezirk kaum noch amerikanisch. Damit meine ich nicht, dass er nicht Teil von Amerika ist, aber es leben kaum noch amerikanische Bürger dort.“ Er fuhr fort: „Die da leben in zum Teil illegalen Räumen, beispielsweise in Kellern. Außerdem leben da sehr viele Menschen, die eine Menge Müll produzieren. Den wollen die Vermieter nicht auf normalem Weg entsorgen, also landet er auf den Straßen. Und es gibt da illegale Straßenverkäufer, die das Schweinefett vom Kochen einfach auf den Asphalt kippen.“

Woher Barron diese Informationen bezieht, ist laut Guardian unklar. Klar ist jedoch, dass Barron und Carlson, ähnlich wie US-Präsident Donald Trump, regelmäßig andeuten, Migranten und Migrantinnen würden das Land „dreckiger und ärmer“ machen. Im vergangenen Dezember, als Carlson diese Äußerung schon einmal tätigte, zogen zahlreiche Werbekunden des Fernsehsenders Fox News daraus Konsequenzen. Sie wollten keine Werbung mehr während Carlsons Sendung buchen und ihre Namen mit einem Mann in Verbindung sehen, der solche Äußerungen tätigt.

Einer der Männer entschuldigt sich

Den aktuellen Beitrag aus Carlsons Sendung teilte Ocasio-Cortez am Mittwoch auf ihrem Twitter-Kanal, sie schrieb dazu: „Ich überlege hin und her, ob ich Fox News ein Interview geben soll. Der Hauptgrund, wieso ich es bislang nicht getan habe, ist der: Mit den Werbeeinnahmen wird ein Sympathisant für weiße Überlegenheit und seine einstündige Produktion voll von grenzenlosem Rassismus, für den er noch nie Rechenschaft ablegen musste, bezahlt.“ Weiter schrieb sie: „Einwanderinnen und Einwanderer als schmutzig, faul und müde zu bezeichnen, das sind rassistische Narrative.“

Daraufhin entschuldigte sich der Journalist Barron, ebenfalls auf Twitter. Er schrieb, dass er dem komplexen Sachverhalt, der hinter den überfüllten Wohnverhältnissen in Ocasio-Cortez‘ Bezirk stehe, nicht gerecht geworden sei.