US-Gerichtsurteil: Selfies in Wahlkabinen nun erlaubt

Im Jahr 2016 wird jeder Schritt mit dem Smartphone festgehalten. Wichtige – und eher unwichtige – Momente im Leben finden sich auf unzähligen Selfies wieder. Auch in Wahlkabinen wollen die Bürger das Recht haben, ein Selbstportrait aufzunehmen. Doch das war in den USA – bis auf acht Bundesstaaten – bisher nicht erlaubt.

Der Gerichtshof von New Hampshire entschied nun, dass das Verbot von Selfies in Wahlkabinen „nicht rechtmäßig“ sei, und hob die Entscheidung auf. „Wählen zu gehen ist außerordentlich wichtig“, so einer der verantwortlichen Berater in dem vorangegangenen Rechtsstreit, William Christie, zu dem TV-Sender NBC.

Diese Wichtigkeit habe den Gerichtshof von New Hampshire dazu bewogen, die Freiheit der Bürger in diesem Fall nicht weiter zu beschränken. Dazu gehöre auch, ihnen die Möglichkeit selbst zu überlassen, auf Selfies zu zeigen, für wen sie ihre Stimme abgegeben haben.

Vor der jüngsten Entscheidung war es in dem US-Bundesstaat unter Strafe verboten, Selfies in den Wahlkabinen aufzunehmen und sie dann in sozialen Netzwerken hochzuladen. Umgerechnet 900 Euro wurden bislang fällig, wenn man das Verbot missachtete.

Doch bevor die US-Amerikaner nun am 8. November in den Wahlkabinen Selfies von sich und dem Wahlzettel schießen, sollten sie wissen, dass das noch immer in 26 von 50 Staaten verboten und in 15 eine Grauzone ist.

Wer also nicht in New Hampshire wohnt, müsste sich die lokalen Gesetze seines Bundesstaates etwas genauer ansehen – denn das Selfie aus der Wahlkabine ist definitiv keine 900 Euro wert.

In Deutschland existiert übrigens kein Verbot für Selfies mit Stimmzettel oder Fotos aus der Wahlkabine.

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