US-Gouverneur DeSantis bezeichnet Ukraine-Krieg als "territorialen Streit"
Der Gouverneur des US-Bundesstaates Florida und potenzielle Präsidentschaftsbewerber Ron DeSantis hat den Beistand der USA für die Ukraine im Krieg gegen Russland in Zweifel gezogen. Gegenüber dem rechten Nachrichtensender Fox News erklärte der Republikaner, es sei kein "zentrales nationales Interesse" der USA, "weiter in einen territorialen Streit zwischen der Ukraine und Russland hineingezogen zu werden".
Im nationalen Interesse der USA sei es vielmehr, ihre Grenzen zu schützen, ihre Streitkräfte zu stärken, Energieunabhängigkeit zu erreichen und China entschlossen entgegenzutreten, erklärte der 44-jährige Rechtspolitiker in der am Montagabend ausgestrahlten Sendung. Dass die Regierung von Präsident Joe Biden der Ukraine einen "Blankoscheck" für weitere Unterstützung ohne klares Ziel ausgestellt habe, lenke von den "dringlichsten Herausforderungen" der USA ab.
Der weit rechts stehende Fox-News-Moderator Tucker Carlson hatte den erklärten und potenziellen Präsidentschaftsbewerbern der Republikanischen Partei einen Fragenkatalog zum Ukraine-Krieg geschickt. Darauf antworteten unter anderem Gouverneur DeSantis und Ex-US-Präsident Donald Trump schriftlich.
Trump antwortete auf die Frage, ob es ein "zentrales amerikanisches nationales strategisches Interesse" sei, sich in der Ukraine gegen Russland zu stellen, mit "Nein, aber für Europa". Der Rechtspopulist fügte hinzu: "Deswegen sollte Europa viel mehr zahlen als wir, oder so viel wie wir."
Derzeit scheint das Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner 2024 auf ein Duell zwischen Trump und DeSantis hinauszulaufen. Der Ex-Präsident hatte im November eine erneute Präsidentschaftsbewerbung verkündet. DeSantis hat dies zwar bislang nicht getan, eine Bewerbung wird aber erwartet.
In den Reihen der Republikaner haben immer wieder Politiker die massiven Hilfen der USA für die Ukraine in Frage gestellt. Das Partei-Establishment scheint aber mehrheitlich hinter den Hilfen zu stehen. Der für provokative und polemische Äußerungen bekannte Fox-News-Moderator Tucker Carlson ist als scharfer Kritiker der Ukraine-Hilfen bekannt. Er hat wiederholt die Frage aufgeworfen, warum sich die USA auf die Seite von Kiew und gegen Moskau stellen sollten.
fs/ju