US-Journalist behauptet: Donald Trump soll „Shithouse“ statt „Shithole“ gesagt haben

Die Wortwahl des US-Präsidenten ist derzeit Gegenstand einer Debatte. (Bild: AP Photo)
Die Wortwahl des US-Präsidenten ist derzeit Gegenstand einer Debatte. (Bild: AP Photo)

Donald Trump soll Haiti sowie afrikanische Staaten als „Drecksloch“-Länder bezeichnet haben. Ein Journalist behauptet nun, in Wahrheit habe der 71-Jährige statt „Shithole“ (dt: „Drecksloch“) das Wort „Shithouse“ (dt: „Scheißhaus“) benutzt. Beide Worte klingen zwar ähnlich – nur ist Letzteres in den USA gar nicht gebräuchlich.

Im Netz ist das Rätselraten groß: Was hat Donald Trump am 11. Januar in einem Meeting mit Senatoren und Abgeordneten des Repräsentantenhauses gesagt? Nahm der US-Präsident wirklich das Wort „Drecksloch“ in den Mund? Laut Teilnehmern dieses Treffens soll es so gewesen sein. Ein Journalist der „Washington Post“ überrascht nun jedoch mit einer anderen Information.

Trump soll in dem Meeting nicht „Drecksloch“ gesagt haben, sondern „Scheißhaus“. Der US-Präsident bestritt auf Twitter bisher lediglich, dass er ersteren Begriff genutzt habe. Ja, es seien harte Worte gegenüber bestimmten Ländern gefallen, so Trump. Aber eine derartige Sprache würde er nicht verwenden. Zu den neuen Behauptungen hat sich Trump noch nicht geäußert.

Jack Dawsey von der „Washington Post“ schreibt auf Twitter: „Ein Mitarbeiter des Weißen Hauses sagte mir heute Nacht, dass es intern eine Debatte darüber gebe, ob Trump ‚Drecksloch‘ oder ‚Scheißhaus‘ gesagt hat. [Die Senatoren] Perdue und Cotton wollen Letzteres gehört haben, behauptet diese Person.“

Im Netz fragen sich nun viele, was Trump mit „Scheißhaus“ gemeint haben könnte – wenn er es denn gesagt hat. Denn während das Wort etwa im britischen Englisch durchaus geläufig ist, wird das Wort „shithouse“ im amerikanischen Sprachgebrauch nicht verwendet. Zudem, wie viele User anmerken, sei dieses Wortkonstrukt ebenfalls wenig schmeichelhaft – ob geläufig oder nicht.

Der Journalist Ben Dreyfuss schreibt auf seinem Twitter-Account: „‚Scheißhaus‘ sagt doch keiner.“

Eine andere Userin schreibt: „‚Scheißhaus‘ lässt Trump wirken, als könne er kein Englisch sprechen. Aber trotzdem: Einen Ort als Plumpsklo zu bezeichnen ist nicht viel besser, als einen Ort als Loch zu bezeichnen, wo man sein Geschäft verrichtet.“

Auch diese Twitter-Userin aus den USA hat noch nie von Trumps vermeintlicher Wortwahl gehört: „Oh Mann, ich will dieses Land nicht besuchen. Es ist ein solches ‚Scheißhaus‘, hat noch nie jemand gesagt, der des Englischen mächtig ist.“

In Australien kennt man das Wort dagegen recht gut. Ein User erwidert auf den Tweet von Ben Dreyfuss: „Komm mal nach Australien, Kumpel. Hier hörst du das Wort drei Mal, noch bevor du den Flughafen verlässt.“

Diese Frau bestätigt das: „Australien widerspricht! Es ist ein absolut übliches Wort. Zum Beispiel: Das war ein Scheißhaus-Tweet.“