US-Journalist behauptet: Donald Trump soll „Shithouse“ statt „Shithole“ gesagt haben
Donald Trump soll Haiti sowie afrikanische Staaten als „Drecksloch“-Länder bezeichnet haben. Ein Journalist behauptet nun, in Wahrheit habe der 71-Jährige statt „Shithole“ (dt: „Drecksloch“) das Wort „Shithouse“ (dt: „Scheißhaus“) benutzt. Beide Worte klingen zwar ähnlich – nur ist Letzteres in den USA gar nicht gebräuchlich.
Im Netz ist das Rätselraten groß: Was hat Donald Trump am 11. Januar in einem Meeting mit Senatoren und Abgeordneten des Repräsentantenhauses gesagt? Nahm der US-Präsident wirklich das Wort „Drecksloch“ in den Mund? Laut Teilnehmern dieses Treffens soll es so gewesen sein. Ein Journalist der „Washington Post“ überrascht nun jedoch mit einer anderen Information.
Trump soll in dem Meeting nicht „Drecksloch“ gesagt haben, sondern „Scheißhaus“. Der US-Präsident bestritt auf Twitter bisher lediglich, dass er ersteren Begriff genutzt habe. Ja, es seien harte Worte gegenüber bestimmten Ländern gefallen, so Trump. Aber eine derartige Sprache würde er nicht verwenden. Zu den neuen Behauptungen hat sich Trump noch nicht geäußert.
Jack Dawsey von der „Washington Post“ schreibt auf Twitter: „Ein Mitarbeiter des Weißen Hauses sagte mir heute Nacht, dass es intern eine Debatte darüber gebe, ob Trump ‚Drecksloch‘ oder ‚Scheißhaus‘ gesagt hat. [Die Senatoren] Perdue und Cotton wollen Letzteres gehört haben, behauptet diese Person.“
White House official told me tonight there is debate internally on whether Trump said "shithole" or "shithouse." Perdue and Cotton seem to have heard latter, this person said, and are using to deny.
— Josh Dawsey (@jdawsey1) January 15, 2018
Im Netz fragen sich nun viele, was Trump mit „Scheißhaus“ gemeint haben könnte – wenn er es denn gesagt hat. Denn während das Wort etwa im britischen Englisch durchaus geläufig ist, wird das Wort „shithouse“ im amerikanischen Sprachgebrauch nicht verwendet. Zudem, wie viele User anmerken, sei dieses Wortkonstrukt ebenfalls wenig schmeichelhaft – ob geläufig oder nicht.
Der Journalist Ben Dreyfuss schreibt auf seinem Twitter-Account: „‚Scheißhaus‘ sagt doch keiner.“
“Shithouse” isn’t a thing people say.
— Ben Dreyfuss (@bendreyfuss) January 15, 2018
Eine andere Userin schreibt: „‚Scheißhaus‘ lässt Trump wirken, als könne er kein Englisch sprechen. Aber trotzdem: Einen Ort als Plumpsklo zu bezeichnen ist nicht viel besser, als einen Ort als Loch zu bezeichnen, wo man sein Geschäft verrichtet.“
"Shithouse" just mostly makes Trump sound like he can't fucking speak English. But also, calling someplace an outhouse isn't substantively much better than calling it a hole where you take a dump. https://t.co/KlNyXQ97De
— Liz Mair (@LizMair) January 15, 2018
Auch diese Twitter-Userin aus den USA hat noch nie von Trumps vermeintlicher Wortwahl gehört: „Oh Mann, ich will dieses Land nicht besuchen. Es ist ein solches ‚Scheißhaus‘, hat noch nie jemand gesagt, der des Englischen mächtig ist.“
“Oh man, I don’t want to visit that country. It’s such a shithouse,” said no one ever who was fluent in English. https://t.co/vIszJoGyro
— Shannon Watts (@shannonrwatts) January 15, 2018
In Australien kennt man das Wort dagegen recht gut. Ein User erwidert auf den Tweet von Ben Dreyfuss: „Komm mal nach Australien, Kumpel. Hier hörst du das Wort drei Mal, noch bevor du den Flughafen verlässt.“
come visit Australia mate, you'll hear it three times before you get out of the airport
— Josh Butler (@JoshButler) January 15, 2018
Diese Frau bestätigt das: „Australien widerspricht! Es ist ein absolut übliches Wort. Zum Beispiel: Das war ein Scheißhaus-Tweet.“
Australia disagrees! It’s an absolutely commonplace word, ie. that was a shithouse tweet.
— MsStableGeniusPraxis (@MsPraxis) January 15, 2018