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US-Polizeigewalt: Michael Jordan "kann nicht mehr schweigen"

Michael Jordan hält sich in politischen Fragen gerne bedeckt. Nun ist ihm aber der Kragen geplatzt

Während Europa mit Terror und Amokläufen zu kämpfen hat, schwelt in den USA ein anderer Streit: Immer wieder sind in den vergangenen Monaten afroamerikanische Bürger von Polizisten erschossen worden. Mittlerweile gibt es auch offenbar gezielte tödliche Angriffe auf Polizisten. Einen Weltstar der 80er- und 90er-Jahre treibt das Problem so sehr um, dass er sich zum vielleicht ersten Mal überhaupt mit einer politischen Äußerung zu Wort gemeldet hat: Michael Jordan (53).

Die Basketball-Legende hat einen eindringlichen offenen Brief für die Sport-Webseite "The Undefeated" geschrieben. "Als stolzer Amerikaner, als Vater, der seinen eigenen Dad in einem Akt sinnloser Gewalt verloren hat und als schwarzer Mann, bin ich zutiefst beunruhigt über die Tötung von Afroamerikanern durch die Hände der Gesetzeshüter und zornig über das feige und hasserfüllte Zielen und Töten der Polizei", schreibt Jordan. Er könne "nicht länger schweigen", erklärt der Star.

Alle müssen zusammenarbeiten

Trotz der drastischen Einleitung versucht Michael Jordan aber vor allem, an die Vernunft und die Einsicht seiner Mitmenschen zu appellieren: "Wir müssen Wege finden, die sicher stellen, dass farbige Menschen fair und gleichwertig behandelt werden und dass Polizeibeamte - die jeden Tag ihr Leben riskieren, um uns alle zu beschützen - respektiert und unterstützt werden", fordert er diplomatisch. "Wenn wir alle zusammenarbeiten", ist sich der Star sicher, könne eine "friedlichere Welt für uns selbst, unsere Kinder, Familien und Gemeinschaften" Realität werden.

Laut einem Bericht des "Guardian" hat Jordan zugleich angekündigt, für die gute Sache auch Geld springen zu lassen. Er will angeblich je eine Million Dollar für ein kürzlich gegründetes "Institut für Beziehungen zwischen Polizei und Gemeinschaft" und den Rechtshilfe-Fonds der "Nationalen Organisation für die Förderung farbiger Menschen" (NAACP) spenden.

Foto(s): Brian Cahn/ImageCollect