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US-Präsidenten und ihre Vierbeiner

Die Katze Socks des damaligen Präsidentens Bill Clinton 1994 im Besprechungsraum des Weißen Hauses.
Die Katze Socks des damaligen Präsidentens Bill Clinton 1994 im Besprechungsraum des Weißen Hauses.

«Wenn Du in Washington einen Freund suchst, kauf Dir nen Hund!», meinte kein Geringerer als US-Präsident Harry S. Truman. Eine Devise, der viele seiner Nachfolger im Weißen Haus folgten.

Berlin/Washington (dpa) - Es gab nur wenige Präsidenten in den USA, die ernsthaft glaubten, ihr Land ohne Haustier regieren zu können. Einer von ihnen: Donald Trump.

Mit seinen Schäferhunden «Champ» und «Major» wird Trump-Nachfolger Joe Biden die bewährte Tradition beim geplanten Einzug ins Weiße Haus jedoch wieder aufnehmen. Denn die Liste der präsidialen Haustiere in Washington ist lang.

«BO» und «SUNNY»: 2009 löste Barack Obama ein Wahlkampfversprechen an seine Töchter ein und machte den Portugiesischen Wasserhund «Bo» zum «First Dog» der Nation. «Wir müssen sicherstellen, dass uns jemand an der Tür begrüßt, wenn wir nach Hause kommen», erklärte der Präsident damals. 2013 folgte «Sunny», damals gerade ein Jahr alt. Dem Weißen Haus zufolge hatten sich die Obamas wegen «Allergien in der Familie» erneut für einen Portugiesischen Wasserhund entschieden. Selbst bei Pressekonferenzen und Staatsbesuchen wurden die beiden zu treuen Begleitern.

«SOCKS» und «BUDDY»: Eine der berühmtesten Katzen weltweit starb 2009 mit 18 Jahren. Den schwarzen Kater mit den markanten weißen Flecken vor allem an den Pfoten - daher der Name «Socks» - hatte Bill Clintons Tochter Chelsea einst auf der Straße aufgelesen. Nach dem Einzug ins Weiße Haus 1993 war «Socks» zunächst das einzige Haustier der Familie Clinton. Das fidele Katzenleben verdüsterte sich 1997, als Retriever «Buddy» hinzukam. Die Bemühungen um ein harmonisches Auskommen seien in etwa so schwierig wie «Frieden in Nordirland oder im Nahen Osten zu schaffen», beschrieb der US-Präsident das eher angespannte Verhältnis der Vierbeiner zueinander.

«INDIA»: Ihr Name wurde zum Anlass für wütende Proteste. Zwar hatten George W. Bush und First Lady Laura die schwarze Katze im Weißen Haus eigentlich nach dem Baseball-Spieler Ruben Sierra benannt, der den Spitznamen «El Indio» trägt. Aufgebrachte Jugendliche in Indien aber sahen ihre Nation beleidigt und verbrannten 2004 eine Puppe des damaligen US-Präsidenten. Kurz darauf zog auch die erst zehn Wochen alte, nach einem Kinderbuch-Dinosaurier benannte Scotchterrier-Dame «Miss Beazley» in die Regierungszentrale ein, um Katze «India» und Artgenosse «Barney» Gesellschaft zu leisten. Spaniel «Spot» war zuvor gestorben. Er hatte dem Präsidenten nicht nur auf dessen Ranch, sondern auch im Oval Office häufig Gesellschaft geleistet.

«MILLIE»: Wochenlang hatte die Nation gebangt, dann war es soweit: «Millie», die damalige First Lady unter Amerikas Hunden, bringt im März 1989 sechs gesunde Welpen zur Welt. Dass der zu dieser Zeit wohl mächtigste Mann des Planeten, George Bush senior, von Ehefrau Barbara wegen «Millie» zeitweise gar aus dem ehelichen Schlafzimmer verbannt wurde, blieb nicht ohne familiäre Spannungen: «Dieser Hund drängt sich nachts buchstäblich zwischen uns», vertraute der Präsident dem Nachrichtenmagazin «Time» an. Barbara lasse «es an der nötigen Disziplin» fehlen. «Mit den Kindern war sie strenger als mit dem Hund», seufzte Bush mit einem Augenzwinkern.

«CHECKERS»: Auch Richard Nixons Cocker Spaniel «Checkers» ging in die Geschichte ein. Immerhin spielte er eine Hauptrolle in Nixons berühmter Rede, mit der er sich 1952 - damals noch Kandidat für die Vizepräsidentschaft unter Dwight D. Eisenhower - gegen den Vorwurf der Korruption verteidigte. Kritiker hatten den Spaniel als illegale Wahlkampfspende bezeichnet. Der spätere US-Präsident beteuerte im Fernsehen, seine Familie habe ihr Herz an «Checkers» verloren und wolle ihn behalten. Als Nixon dann 1969 ins Weiße Haus einzog, lebte «Checkers» zwar nicht mehr. Doch die Familie hatte gleich drei neue Vierbeiner im Gepäck: «Vicky», den Pudel, «King Timahoe», den Irish Red Setter und «Pasha», einen Yorkshire Terrier.

«PUSHINKA»: Ponys, Hamster, Sittiche, Papageien - mit besonders vielen Haustieren umgab sich die Familie von US-Präsident John F. Kennedy. Zu Ruhm und Ehren aber kam vor allem «Pushinka». 1961 - mitten im Kalten Krieg - machte Kremlchef Nikita Chruschtschow den flauschig-weißen Mischling der Kennedy-Familie zum Geschenk. Das Besondere: «Pushinkas» Mutter war einer der ersten Hunde, die zu Beginn der 1960er Jahre in den Weltraum flogen und wohlbehalten zur Erde zurückkehrten. Nach einer Romanze mit Kennedys Terrier «Charlie» kam 1963 gar sowjetisch-amerikanischer Nachwuchs zur Welt.