US-Präsidentschaftswahl: Persönliche Stimmabgabe in drei Staaten begonnen

Knapp sieben Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl haben in drei Bundesstaaten die Wähler mit der vorzeitigen persönlichen Stimmabgabe begonnen. (-)
Knapp sieben Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl haben in drei Bundesstaaten die Wähler mit der vorzeitigen persönlichen Stimmabgabe begonnen. (-) (-/AFP/AFP)

Knapp sieben Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl haben am Freitag in drei Bundesstaaten  Wähler mit der vorzeitigen persönlichen Stimmabgabe begonnen. In Virginia, Minnesota und South Dakota sind nunmehr Wahllokale geöffnet, in denen Wählerinnen und Wähler bereits vor dem 5. November ihre Stimmzettel in die Urnen werfen können.

Die Wahlbehörden wollen auf diese Weise den Bürgern ermöglichen, trotz möglicher Terminschwierigkeiten an der Wahl teilzunehmen, und außerdem den Andrang am eigentlichen Wahltag reduzieren. An einem Wahllokal in Arlington in Virginia versammelten sich am Freitag bereits dutzende Wähler, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Auch per Briefwahl ist die Stimmabgabe möglich.

Die Zahl der vorzeitig abgegebenen Stimmen hat bei den vergangenen US-Wahlen stetig zugenommen. 2020, als der damalige Amtsinhaber Donald Trump und Joe Biden während der Corona-Pandemie gegeneinander antraten, wurde eine Wahlbeteiligung in Rekordhöhe und zugleich eine Rekordzahl von 155 Millionen vorzeitig abgegebenen Stimmen verzeichnet.

Allerdings ist insbesondere die Briefwahl in den USA fehleranfällig und kann juristische Auseinandersetzungen nach sich ziehen. Zudem könnte die Auszählung aller Briefwahl-Stimmen in manchen Bundesstaaten Tage oder gar Wochen dauern. Gerade bei engen Rennen in wahlentscheidenden Bundesstaaten könnte es deshalb dauern, bis der Sieger ermittelt wird.

Während der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump 2020 die Briefwahl in Misskredit brachte und als Mittel zum Wahlbetrug darstellte, vollzog er im diesjährigen Wahlkampf eine Kehrtwende und rief seine Anhänger auf, auch diese Art der Wahl in Anspruch zu nehmen.

In den USA wird der Präsident indirekt durch ein Wahlkollegium gewählt, in das die Bundesstaaten insgesamt 538 Wahlleute entsenden. Der Sieger muss mindestens 270 auf sich vereinen. Dabei gilt in fast allen Bundesstaaten die Alles-oder-nichts-Regel, das heißt, dem Gewinner werden alle Wahlleute zugeschlagen.

Die Umfragen sagen ein extrem knappes Rennen zwischen Trump und der demokratischen Kandidatin Kamala Harris voraus, so dass auch bei der diesjährigen Wahl am Ende die Ergebnisse aus einer Handvoll Bundesstaaten über den Wahlsieger entscheiden dürften.

ju/dja