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US-Regierung stellt Steuerpläne vor

In Washington hat die US-Regierung ihr geplantes Steuerprogramm vorgestellt. Mit der größten Steuerreform seit Jahrzehnten soll die Wirtschaft angekurbelt und neue Jobs geschaffen werden. Massive Steuersenkungen waren eines von US-Präsident Donald Trumps Wahlkampfversprechen. Vor allem Unternehmen sowie Arbeitnehmer mit niedrigen und mittleren Einkommen sollen entlastet werden, außerdem soll das Steuersystem insgesamt vereinfacht werden. Das Ziel sei es, amerikanische Unternehmen zu den wettbewerbsfähigsten der Welt zu machen, sagte Finanzminister Steve Mnuchin, bisher hätten die USA “das vielleicht komplizierteste Steuersystem der Welt”. Der Steuersatz für Unternehmen soll von derzeit 35 auf 15 % sinken. Außerdem sollen Firmen künftig bereits im Ausland entrichtete Steuern gegen die US-Steuerpflicht aufrechnen können. Bisher mussten sie Steuern auch in den USA zahlen, was dazu führte, dass Unternehmen Billionensummen im Ausland parkten. Für Privatpersonen soll die Zahl der Steuerstufen von derzeit sieben auf drei sinken, auf 10, 25 und 35 %. Bisher liegt der Spitzensteuersatz bei 39,6 %. Außerdem soll der Grundfreibetrag verdoppelt werden. Wie die Reform finanziert werden soll, wurde nicht bekannt gegeben. Die geplanten Steuererleichterungen würden den ohnehin strapazierten US-Haushalt belasten und die Staatsschulden in die Höhe treiben. Ein erhöhtes Wachstum und die Schließung von Steuerschlupflöchern sollen die Lücken schließen. Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft am Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim bezeichnete dies jedoch als illusorisch.