US-Star Meryl Streep: Afghanische Frauen haben weniger Rechte als Eichhörnchen
US-Schauspielerin Meryl Streep hat bei einer Diskussion am Rande der am Dienstag beginnenden UN-Generaldebatte in New York deutliche Worte für die Einschränkung der Frauenrechte durch die Taliban in Afghanistan gefunden. "Ein Eichhörnchen hat heute mehr Rechte als ein Mädchen in Afghanistan, weil die Taliban öffentliche Parks für Frauen und Mädchen geschlossen haben", sagte die Oscarpreisträgerin.
Auch ein Vogel dürfe in der afghanischen Hauptstadt Kabul singen, während dies Frauen und Mädchen untersagt sei, betonte Streep, die bei dem Anlass eine Kurzversion des Dokumentarfilms "The Sharp Edge of Peace" vorstellte. Der Film dokumentiert die Teilnahme von vier afghanischen Frauen an den Gesprächen in Doha über die Zukunft Afghanistans vor der Machtübernahme durch die Taliban.
Wenn sich die internationale Gemeinschaft zusammentue, könne sie Veränderungen in Afghanistan bewirken und "das langsame Ersticken einer gesamten Bevölkerungshälfte stoppen", sagte Streep.
Seit ihrer Machtübernahme im Jahr 2021 setzen die Taliban in Afghanistan ihre strenge Auslegung des Islams mit drakonischen Gesetzen durch und beschneiden insbesondere Frauenrechte. Mädchen und Frauen ist es zum Beispiel verboten, öffentliche Parks und Universitäten zu besuchen oder in der Öffentlichkeit zu singen.
Im August setzte die Taliban-Führung ein scharf kritisiertes Gesetz ein, das die Rechte der Frauen weiter beschneidet. Laut dem sogenannten "Tugend"-Gesetz wird die Macht der Sittenpolizei im Land verstärkt, um die von den Taliban erlassenen Verhaltensregeln zu überwachen. Es sieht unter anderem ein Verschleierungsgebot für Frauen vor und schreibt vor, dass Frauen ihre Stimmen nicht außerhalb des Hauses erheben und nicht singen oder laut Gedichte vortragen dürfen.
lt/oer