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US-Professorin schockiert mit Hass-Tweet über die verstorbene Barbara Bush

Die Englischprofessorin Randa Jarrar ist außerdem feministische Aktivistin und Buchautorin. (Bild: Getty Images/Charley Gallay)
Die Englischprofessorin Randa Jarrar ist außerdem feministische Aktivistin und Buchautorin. (Bild: Getty Images/Charley Gallay)

Die Englischprofessorin Randa Jarrar ärgerte sich kurz nach der Nachricht über den Tod der ehemaligen First Lady Barbara Bush über die vielen Beileidsbekundungen, nannte Bush eine Rassistin und deren Sohn George W. Bush einen Kriegsverbrecher.

„Barbara Bush war eine großzügige und intelligente und erstaunliche Rassistin, die zusammen mit ihrem Ehemann einen Kriegsverbrecher großgezogen hat“, begann Randa Jarrar ihren Tweet, auf ihrem mittlerweile privaten Account, und fügte hinzu: „Verp*sst euch mit euren freundlichen Worten (über die Ex-First Lady).“

Jarrar ist Englischprofessorin an der California State University in Fresno. Sie begründete ihren provokanten Tweet rückwirkend mit ihrer eigenen Herkunft: „Wer wissen möchte, wie es ist, eine arabisch-amerikanische Muslima zu sein, die im Internet ihre Meinung äußert, der liest sich die Kommentare der Rassisten durch, die unter meinem Tweet durchdrehen.“ Allerdings legte sie auch ordentlich nach, feierte, dass „die Hexe tot ist“ und wünschte auch dem Rest ihrer Familie das baldige Ableben „so wie den 1,5 Millionen Irakern“, deren Tod in den Golfkriegen Jarrar dem Bush-Clan anlastet.

Innerhalb weniger Stunden reagierten mehrere tausend Nutzer auf ihre Äußerungen. Die Leser zeigten sich entsetzt und wütend. Auch auf Amazon machten sie ihrem Ärger anscheinend Luft: Die Bücher der Professorin wurden in kurzer Zeit mit schlechten Rezensionen überhäuft. Auf Twitter forderten viele Nutzer auch berufliche Konsequenzen.

Ich bin zutiefst betrübt über die hasserfüllten Kommentare Ihrer Mitarbeiterin Randa Jarrar. Leider wirft dies ein schlechtes Licht auf Ihre Universität. Wenn das keine Konsequenzen hat, verkommt unsere Gesellschaft!

Viele von uns hatten erst keine Ahnung, wer Randa Jarrar ist und vermuteten, dass sie nur eine weitere ziemlich böse Person auf Twitter darstellt. Stellen Sie sich unsere Überraschung vor, als wir herausfanden, dass sie Ihre Institution repräsentiert. Vielleicht möchten Sie etwas dagegen tun.

Doch Jarrar reagierte gelassen auf den Shitstorm: „Ich werde niemals gefeuert“, antwortete sie beispielsweise, und: „Ich liebe es, als amerikanische Professorin ein Recht auf freie Meinungsäußerung zu haben. Und ich liebe meine Universität Fresno State dafür, dass ich mich hier stets heimisch und sicher fühlen kann.“

Doch die Dozentin könnte sich etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt haben. Wenige Stunden nach dem kontroversen Tweet stellte sie ihr Twitter-Profil auf „privat“ und entfernte alle Verweise auf ihre Arbeitsstelle in ihrer Personenbeschreibung.

Kurz darauf erschien eine Stellungnahme des Direktors der Universität zu den Äußerungen seiner Mitarbeiterin.

Darin drückt er zunächst sein Bedauern für die Bush-Familie über deren Verlust aus und geht dann auf Jarrar ein: „Auch wir sind über die privaten Kommentare besorgt, die Randa Jarrar, eine Professorin der englischen Fakultät der Fresno State, heute abgegeben hat.“

Und weiter: „Ihre Aussagen hat sie als Privatbürgerin getroffen, nicht als Mitglied der Fresno State. Jarrars Kommentare widersprechen offensichtlich den Grundwerten unserer Universität, zu denen Respekt und Empathie für Personen mit unterschiedlichen Standpunkten und ein aufrichtiges Bekenntnis zu gegenseitigem Verständnis und Fortschritt gehören.“ Später bestätigte die Institution, dass die Professorin sich momentan im Urlaub befindet.

Jarrar hat sich seither noch einmal an die Öffentlichkeit gewandt, um zu versichern, dass es ihr gut gehe: „Mir geht es fabelhaft. Meine Liebe geht an alle, die mich unterstützen.“ Auch im vergangenen Jahr hat ein Professor der kalifornischen Universität bereits für Ärger gesorgt. Der Geschichtsprofessor Lars Maischak tweetete damals: „Trump muss hängen.“ Bald darauf nahm er sich für den Rest des Semesters frei. Später bezeichnete er seinen Post als Fehler. Er ist nach wie vor Professor an der Fresno-State-Universität.