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USA: Schutzmasken werden zu Protestflächen

Nach dem Tod von George Floyd wird sein letzter Satz, “I can’t breathe”, von einer Protestwelle durch die USA getragen. Mittlerweile findet er sich auch, aufgrund der Corona-Krise, auf Schutzmasken wieder.

Eine Protestantin in Minneapolis am 30. Mai 2020. Auf ihrer Maske steht: "I can't breathe". Foto: AP Photo / John Minchillo
Eine Protestantin in Minneapolis am 30. Mai 2020. Auf ihrer Maske steht: "I can't breathe". Foto: AP Photo / John Minchillo

Ein Satz, der Amerika und die Welt verändern kann: “I can’t breathe”. Ausgesprochen hat ihn George Floyd, ein 46-jähriger Afroamerikaner aus Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota, während ein Polizist das Knie acht Minuten und 46 Sekunden auf seinen Hals presste. Floyd starb darauf eine Stunde später im Krankenhaus, ungefähr um 21.30 Uhr am 25. Mai 2020. Sowohl die offizielle als auch eine zweite unabhängige Autopsie haben zwischenzeitlich bestätigt, dass Floyd durch die von der Polizei angewendete Gewalt ums Leben gekommen ist.

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Es kommt immer wieder zu Gewalt gegen unbewaffnete Schwarze

Sein Tod hat in den USA seither zu einer Protestwelle geführt. “I can‘t breathe”, Worte in Todesangst gesprochen, sind mittlerweile zu einer Metapher dafür geworden, wie erdrückend es für Schwarze in den USA sein kann. Die Worte finden sich dabei nicht nur auf Plakaten wieder, sondern – der Coronavirus-Pandemie geschuldet – auch auf Schutzmasken.

George Floyd: Ein Schicksal bewegt die Welt

"I can't breathe" - eine Protestantin trägt eine Maske mit der Aufschrift am 2. Juni 2020. Foto: Yi-Chin Lee / Houston Chronicle via AP
"I can't breathe" - eine Protestantin trägt eine Maske mit der Aufschrift am 2. Juni 2020. Foto: Yi-Chin Lee / Houston Chronicle via AP

Sie wollen damit an die zahlreichen Opfer erinnern, die durch Polizeigewalt und Rassismus ihr Leben verloren haben. Zum Beispiel Breonna Taylor, eine 26 Jahre alte Afroamerikanerin, die bei einer polizeilichen Wohnungsdurchsuchung im März von acht Kugeln getroffen wurde und daraufhin starb. Sie war unbewaffnet, die Polizei fand keine Drogen in ihrer Wohnung. Das Ziel der Razzia waren zwei Männer, die nicht in der Wohnung wohnten und zum Zeitpunkt des Einsatzes bereits in Untersuchungshaft saßen. Oder Ahmaud Arbery, ein 25-jähriger Afroamerikaner, der im Februar beim Joggen von zwei weißen Anwohnern erschossen worden war. Sie gaben danach zu Protokoll, Arbery hätte einem Einbrecher ähnlich gesehen. Sie wurden mittlerweile wegen Mordes angeklagt.

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Der ehemalige Präsident der USA schaltet sich ein

Es kommt in den USA immer wieder zu Polizeigewalt gegen unbewaffnete Schwarze. Den systematischen Rassismus dahinter hat am Dienstag auch der ehemalige US-Präsident George W. Bush in einem schriftlichen Statement an die Nation angeklagt. Er sieht darin eine Gefahr für die “Einheit des Landes”. Er schreibt, es sei ein schockierendes Versagen, das junge Schwarze in den USA belästigt und bedroht würden. Er fordert deshalb, dass die Ideale des Landes endlich für alle gelten: “Dass alle Menschen gleich und von Gott mit Rechten ausgestattet sind.”

Trotz Ausgangssperren: Amerika kommt nicht zur Ruhe

Ebenfalls in Minneapolis, ebenfalls am 30. Mai 2020: Ein Protestant trägt seine Maske mit den letzten Worten George Floyds. Foto: AP Photo / John Minchillo
Ebenfalls in Minneapolis, ebenfalls am 30. Mai 2020: Ein Protestant trägt seine Maske mit den letzten Worten George Floyds. Foto: AP Photo / John Minchillo

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So lassen sich laut Mashable auch die Forderungen der derzeitigen Proteste zusammenfassen: Sie fordern ein Ende der Polizeigewalt, der systematischen Benachteiligung Schwarzer und der rassistischen Diskriminierung.

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