USA - Tod nach Resort-Besuch: Disney wollte Streitschlichtung mit Disney+-Klausel umgehen

Das Cinderella-Schloss im Walt Disney World Resort in Lake Buena Vista, Florida.<span class="copyright">Getty Images/Handout</span>
Das Cinderella-Schloss im Walt Disney World Resort in Lake Buena Vista, Florida.Getty Images/Handout

Disney ändert seine Strategie und lässt die Klage eines Witwers vor Gericht zu. Der Mann verlangt Schadensersatz für den Tod seiner Frau nach einer allergischen Reaktion.

Disney hat seinen Kurs in einer Klage wegen widerrechtlicher Tötung geändert. Diese wurde vom Witwer einer Frau eingereicht, die nach dem Essen in einem Resort-Restaurant gestorben ist. Wie CNN berichtet, soll der Fall nun vor Gericht verhandelt werden.

Disney verzichtet auf Schlichtungsrecht

Disney hatte ursprünglich argumentiert, dass der Witwer aufgrund eines Disney+ Vertrags keine Klage einreichen könne. Der Vertrag enthielt eine Klausel, die alle möglichen Streitigkeiten mit dem Unternehmen in Schiedsverfahren regeln soll. Diese hatte er unterzeichnet, als er vor Jahren ein Probeabonnement für den Streamingdienst abgeschlossen hatte.

Doch Disney hat nun bekannt gegeben, dass das Unternehmen auf das Schlichtungsrecht verzichtet. Josh D’Amaro, der Vorsitzende von Disney Experiences, erklärte in einer am Montag an CNN gesendeten Mitteilung: „Bei Disney streben wir danach, Menschlichkeit über alle anderen Überlegungen zu stellen. In solch einzigartigen Umständen wie in diesem Fall glauben wir, dass diese Situation einen sensiblen Ansatz erfordert, um eine schnelle Lösung für die Familie zu finden, die einen so schmerzhaften Verlust erfahren hat.“

Witwer fordert Schmerzensgeld und Entschädigung

D’Amaro fügte hinzu: „Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, auf unser Recht auf Schlichtung zu verzichten und die Angelegenheit vor Gericht weiterzuführen.“ Die Entscheidung markiert laut CNN eine signifikante Änderung in Disneys bisheriger juristischer Strategie.

Letzte Woche bezeichnete der Anwalt des Witwers Disneys Argumentation als „abwegig" und „so empörend unvernünftig und unfair, dass es das gerichtliche Gewissen schockiert.“ Der Mann des Opfers fordert vor Gericht nun Schadensersatz in Höhe von über 50.000 Dollar gemäß dem Florida Wrongful Death Act sowie Entschädigungen für seelische Schmerzen und Leiden, Verlust von Gesellschaft und Schutz, Einkommensverluste sowie medizinische Kosten und Bestattungskosten.

Besucher fährt Mitarbeiter auf Disney-Rennstrecke in den Tod

Bereits vor einigen Jahren kam es in einem Disney-Themenpark in Orlando zu einem tragischen Tod. Ein 24-jähriger Mann wollte sich bei seinem Besuch in der Disney World einen Traum erfüllen und einmal am Steuer eines Lamborghinis sitzen. Auf der Rennstrecke des Parks war das möglich.

In Begleitung eines Mitarbeiters konnten Besucher auf dem „Richard Petty Driving Experience Track“ ihre Traumautos Probe fahren. Der junge Mann  verlor dabei allerdings die Kontrolle über den Wagen. Er selbst wurde bei dem Unfall nur leicht verletzt. Sein Beifahrer, der 36 Jahre alte Betriebsleiter der Attraktion, starb noch an der Unfallstelle.