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Vance Joy: Er schwärmt geradezu von Taylor Swift

Vor über drei Jahren erschien Vance Joys letztes Album. Nun beglückt der australische Sänger seine Fans mit seinem neuen Werk "Nation of Two". Im Interview schwärmt er von einem Superstar: Taylor Swift.

Dem australischen Sänger und Songwriter Vance Joy (30) gelang mit seiner Hit-Single "Riptide" im Jahr 2014 der internationale Durchbruch. Der Song war auch in Deutschland ein riesiger Erfolg und schaffte es in die Top Ten der Singlecharts. Ab 23. Februar ist sein neues Album "Nation of Two" erhältlich und im März tourt der 30-Jährige auch durch Deutschland. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news hat Vance Joy verraten, woher die Inspiration zu seinen Liedern stammt, wie er es schafft, nicht abzuheben, und wie es war, mit Superstar Taylor Swift (28, "Reputation") auf Tour zu gehen.

In Ihrem Album geht es hauptsächlich um die Liebe. Kam Ihre Inspiration zu den Liedern aus Ihren eigenen Beziehungen?

Vance Joy: Es ist eine Kombination aus meinen eigenen Erfahrungen und Gefühlen sowie die von anderen Beziehungen. Gefühle die ich gegenüber meiner meiner Familie oder meinen Freunden hege, aber auch Sachen die in Büchern und Filmen vorkommen. Ich sammle all diese Details und stecke sie in meine Songs. Es hilft aber, wenn man Erfahrungen aus seinem eigenen Leben verwenden kann. Wenn man verliebt war und überwältigt ist von dem Gefühl, jemanden sehr stark zu lieben. Das ist ein wichtiger Teil der Lieder.

"We're Going Home" ist einer der drei bereits veröffentlichten Songs. Was bedeutet zu Hause für Sie?

Joy: Es muss nicht zwangsweise ein Ort sein. Zu Hause kann auch eine Gefühlslage sein. Wenn du mit bestimmten Menschen zusammen bist, zum Beispiel. Es können deine engsten Familienangehörigen oder Freunde sein. Mit ihnen bist du dein natürlichstes Selbst. Wenn du in diesem Zustand bist und wertgeschätzt wirst, so wie du bist, dann ist das wirklich etwas Besonderes.

Sie sind des Öfteren für eine lange Zeit auf Tour. Fühlen Sie sich dann einsam? Vermissen Sie Ihr zu Hause?

Joy: Ich vermisse mein zu Hause, vor allem wenn ich müde und erschöpft bin. Man fühlt die Distanz am meisten, wenn man hart arbeitet und die Freunde nicht um einen herum sind. Da fehlt einem die gewisse Verbindung. Man hat aber einen super Draht zu seiner Band und seine Freunde sieht man zwischendurch auch. Es gehört zur Tour dazu, alleine zu sein. Zeit für sich alleine zu haben, kann auch etwas Gutes sein. Man kann gewisse Dinge reflektieren und darüber nachdenken. Es hilft vor allem auch mit der Kreativität.

Haben Sie auch Zeit während einer Tour auf Dates zu gehen oder jemanden zu treffen?

Joy: Es ist schwer. Du brauchst etwas Zeit, um jemanden kennenzulernen. Es ist schön, wenn man mit dem Partner oder einer Person, mit der man versucht, eine Beziehung anzufangen, am selben Ort ist. Man braucht mindestens ein oder zwei Monate, damit etwas entstehen kann. Ich hoffe auf jede Möglichkeit, die sich ergibt, auch wenn es eine echte Herausforderung ist.

Im Song "Lay It On Me" geht es darum, sich zu öffnen und sich auch verwundbar zu zeigen. Fällt es Ihnen schwer, Menschen zu vertrauen, seitdem Sie berühmt sind?

Joy: Da muss man auf die eigene Menschenkenntnis vertrauen. Man kriegt ein Gefühl dafür, wer ein aufrichtiger Mensch ist. Ich kann immer noch echte Beziehungen mit Menschen aufbauen. Es können andere Musiker sein, Menschen mit denen man arbeitet oder einfach Leute die man trifft. Es ist nicht allzu schwer. Man muss nur sicher gehen, dass man seine Zeit mit den richtigen Menschen verbringt.

Sie waren als Support Act auf Taylor Swifts "1989 World Tour" dabei. Wie war es, mit ihr auf Tour zu sein?

Joy: Es hat wirklich Spaß gemacht. Wir sind durch ganz Amerika gereist und waren auch in Europa. Ich habe mich sehr geschmeichelt gefühlt, dass sie mich ausgewählt hat. Sie füllt Stadien auf der ganzen Welt. Sie hätte jeden nehmen können, um die Show für sie zu eröffnen. Es war eine echte Herausforderung, vor so vielen Menschen zu spielen. Ein wirklich beängstigender Moment, aber ich habe es geliebt. Meine Band und ich haben uns dadurch weiterentwickelt.

Haben Sie auch Zeit zusammen verbracht und inspirierende Gespräche geführt?

Joy: Es waren nicht unbedingt inspirierende Gespräche. Ich war eher inspiriert von ihr. Einfach vom Zuschauen. Es gab aber natürlich Momente, in denen wir zusammen waren. Sie ist so freundlich. In einer Nacht konnten wir etwas abhängen. Es war wirklich toll. Sie ist einfach eine normale Person, obwohl sie super erfolgreich und talentiert ist. Es war cool, sie in verschiedenen Situationen zu erleben. Ich konnte sie beim Chillen mit ihren Freunden sehen und auch bei ihrer Performance im Stadion, bei der sie eine absolute Königin war.

Als Sänger und Songwriter können Sie eine eigentlich schlechte Erfahrung in einen schönen Song verwandeln. Helfen Ihnen Songs mit schweren Situationen in Ihrem Leben umzugehen?

Joy: Musik kann das auf jeden Fall. Das Gefühl nach dem ich einen Song geschrieben habe, ist wirklich belohnend. Es gibt mir eine Menge Entschlossenheit und neuen Schwung. Wenn ich hoffnungsvolle Songs höre, auch wenn sie an erster Stelle traurig sind, dann inspiriert es mich. Songs können Menschen helfen, durch eine schwere Zeit zu gehen. Musik kann sich positiv auf deine Seele auswirken.

Sie scheinen bodenständig geblieben zu sein. Wie schaffen Sie es, dass Ihnen der Erfolg nicht zu Kopf steigt?

Joy: Es ist wirklich etwas, an dem man arbeiten muss. Vor allem auf der Tour habe ich das gelernt. Es ist nicht super-glamourös. Viele Künstler wollen natürlich, dass die Tour finanziell durchführbar ist. Zumindest auf meinem Level macht man keine wirklich hemmungslosen Sachen. Es ist einfach eine Einstellung. Wenn du wirklich arbeitest, dann kannst du auch andere arbeitende Menschen verstehen. Da macht es keinen Unterschied, in welchem Bereich sie arbeiten. Am Ende des Tages arbeitet jeder und steckt sein Herzblut und seine Seele in etwas.

Wo sehen Sie sich selbst in 30 Jahren?

Joy: In 30 Jahren bin ich 60. Ich möchte einfach ein erfülltes Leben geführt haben. Das ganze Familienleben. Eine lange Musikkarriere. Verschiedene neue Sachen ausprobiert haben, die mich herausfordern. Ich möchte so viel wie möglich rausholen.

Foto(s): imago/ZUMA Press