Varoufakis: Griechische Reformliste absichtlich unbestimmt

Varoufakis setzt auf «produktive Undeutlichkeit». Foto: Olivier Hoslet/Archiv

Die griechischen Reformpläne sind nach Worten von Finanzminister Gianis Varoufakis in Abstimmung mit anderen Euroländern absichtlich unbestimmt formuliert. Sonst würden sie nicht die notwendige Zustimmung der Parlamente der Euroländer erhalten, sagte er am Freitag im Fernsehen. Er bezeichnete dieses Vorgehen als «produktive Undeutlichkeit».

Varoufakis führte nach eigenen Angaben vor der Einigung mit den Euroland-Partnern beim jüngsten Eurogruppen-Treffen in Brüssel ein wichtiges Gespräch. «Ich sage Ihnen nicht, mit wem», fügte der Finanzminister hinzu. Dabei sei ihm gesagt worden, dass das bisherige Ziel des griechischen Sparprogramms, einen primären Haushaltsüberschuss von 4,5 Prozent des Bruttoinlandproduktes zu erreichen, unrealistisch sei.

«Wenn wir da eine (kleinere) Zahl (in das Dokument) schreiben, kriegen wir es nicht durch (die Parlamente). Wollen wir nicht eine unklare Umschreibung benutzen?», hätten die Finanzminister der anderen Eurolandstaaten nach Angaben von Varoufakis vorgeschlagen. Dem habe er zugestimmt und so sei die Reformliste entstanden.