Vater von Fußball-Profi Díaz von Guerilla entführt
Bogotá (dpa) - Der Vater des kolumbianischen Fußball-Nationalspielers Luis Díaz ist nach Einschätzung der Regierung von der linken Guerillaorganisation ELN entführt worden. Er sei am 28. Oktober im Department Guajira im Nordosten des Landes von einer Einheit der Rebellengruppe verschleppt worden, teilte der Chefunterhändler der Regierung bei den Friedensgesprächen mit der ELN, Otty Patiño, mit.
Während die Mutter des Profis vom englischen Premier-League-Club FC Liverpool kurz darauf gerettet wurde, befinde sich der Vater noch in der Gewalt der Guerilleros.
Die kolumbianische Regierung und die ELN führen momentan Friedensgespräche. Derzeit gilt eine sechsmonatige Waffenruhe. «Wir erinnern die ELN daran, dass Entführungen eine kriminelle Praxis darstellen und gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen», hieß es nun in der Stellungnahme der Regierung. «Wir fordern die ELN dazu auf, Luis Manuel Díaz unverzüglich freizulassen.»
52 Jahre Bürgerkrieg
Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220.000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem 2016 zwischen der Regierung und der größten Rebellengruppe Farc geschlossenen Friedensabkommen verbessert, allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert. Die marxistisch-leninistische ELN hat rund 5000 Kämpfer unter Waffen und ist in Entführungen, Drogenhandel und Schutzgelderpressung verwickelt.