Vater von Mobbing-Opfer konfrontiert Täter – und erfährt traurigen Hintergrund

Aubrey Delinzer (l.) entschied sich, den Peiniger seines Sohnes bei einem Treffen mit seinen Taten zu konfrontieren. (Bild: Screenshot Aubrey Delinzer/Twitter)
Aubrey Delinzer (l.) entschied sich, den Peiniger seines Sohnes bei einem Treffen mit seinen Taten zu konfrontieren. (Bild: Screenshot Aubrey Delinzer/Twitter)

Weil sein Sohn von einem Mitschüler gemobbt wurde, entschied sich ein Vater im US-Bundesstaat Texas für eine besondere pädagogische Maßnahme: Er verbrachte einen Tag mit dem Jungen – und konnte ihm schlussendlich sogar helfen.

Als Aubrey Delinzer aus Houston im US-Bundesstaat Texas merkte, dass sein Sohn von einem Mitschüler gemobbt wurde, entschloss er sich, den Jungen mit seinen Taten zu konfrontieren. Er wollte “ein wenig mehr über das ‘Warum?’ erfahren”, so Delinzer, der in seiner Jugend selbst Erfahrungen mit Mobbing gemacht hatte. Mit der Schulleitung vereinbarte er ein Treffen.

Der Junge gestand Aubrey Delinzer bei dem Aufeinandertreffen schließlich, warum er sich seinem Sohn gegenüber so verhielt: Er war selbst lange Mobbingopfer, weil sich seine Familie keine saubere Kleidung und Schuhe leisten konnte. Die Schulleitung erklärte dem Vater außerdem, dass die Familie des jungen Mannes derzeit obdachlos sei. Delinzer reagierte umgehend: Er nahm den Jungen mit auf eine Shopping-Tour, kaufte ihm Kleidung und sprach mit ihm wie mit seinem eigenen Kind.

Auf Twitter veröffentlichte Delinzer ein Video des Treffens. Während der Junge am Anfang noch verschlossen wirkt und schweigt, öffnet er sich im Laufe des Treffens merklich und lächelt sogar.

“Habe gestern mit dem Mobber aus der Schule meines Sohnes Zeit verbracht .. einfach, um etwas mehr über das ‘Warum?’ zu erfahren .. habe herausgefunden, dass er gehänselt wurde, weil er keine saubere Kleidung und Schuhe hatte .. Ich fragte ‘Warum?’.. und fand heraus, dass seine Familie derzeit obdachlos ist. Ich musste etwas tun”

Um der Familie des Jungen aus ihrer aussichtlosen finanziellen Situation zu helfen, richtete Delinzer eine Spendenseite im Internet ein. Dort erklärt er auch seine Beweggründe: “Wir haben keine Ahnung, was diese Kinder durchmachen müssen, weil sich viele von uns einfach nicht dafür interessieren. Geschichten wie diese, sind für viele Menschen nichts Neues. Also habe ich den Tag damit verbracht, zu shoppen und dem jungen Mann Respekt vor sich selbst beizubringen. Moral. Selbstvertrauen. Und andere Dinge, die notwendig sind, um von einem Jugendlichen mit vielen Problemen zu einem großartigen Mann heranzuwachsen”.

Anschließend kam es sogar zur Aussprache zwischen den beiden Jugendlichen – die sollen mittlerweile Freunde geworden sein.

“So sieht’s heute aus .. .. dicke Freunde .. ich bin jetzt ein Mentor”

Damit nicht genug an Happy End: Mehr als 24.500 Dollar (rund 21.370 Euro) wurden über die Internetseite bereits für die Familie des Jungen gespendet.

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