Vater will Kindern das Internet abdrehen - und legt das Netz im ganzen Dorf lahm

Ein Vater in Frankreich griff zu extremen Mitteln, um seine Kinder für ein Weilchen vom Internet zu lösen. Nun drohen ihm sogar juristische Konsequenzen.

Damit seine Kinder nicht ständig im Internet surfen, griff ein Vater zu extremen Mitteln (Symbolbild: Getty Images)
Damit seine Kinder nicht ständig im Internet surfen, griff ein Vater zu extremen Mitteln (Symbolbild: Getty Images)

Zu den Herausforderungen moderner Kindererziehung gehört, die Augen der Kleinen auch mal vom Bildschirm der Smartphones und Tablets zu lösen - beispielsweise, indem man das Internet abstellt. Ein Vater im französischen Messange ist dabei etwas über das Ziel hinausgeschossen - und hat nun juristischen Ärger am Hals.

Denn einfach nur den Stecker zu ziehen, reichte dem Mann nicht, um seine Kinder dazu zu bringen, offline und endlich ins Bett zu gehen. Stattdessen besorgte er sich - selbstredend im Internet - einen illegalen Multiband-Störsender, wie das Nachrichtenmagazin France Bleu berichtet. Dieser sollte das Internet im Haushalt blockieren. Doch der Sender erwies sich als ungewöhnlich stark: Statt nur seinen eigenen Haushalt offline zu schalten, legte der Mann das Netz im ganzen Dorf und gleich noch der benachbarten Gemeinde lahm.

Zur Schlafenszeit fällt in tausend umliegenden Haushalten das Internet aus

Allabendlich fielen also bei etwa tausend Anwohnern von Messange und der Umgebung das WLAN sowie das mobile Netz vollständig aus. Einer Telefongesellschaft fiel das wiederkehrende Problem als erstes auf - und der kuriose Umstand, dass das Internet stets zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens lahmgelegt war.

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Eine Ermittlung der Netzagentur Agence Nationale des Fréquences (ANFR) führte schließlich zu dem Haus des Familienvaters, wo dessen Störsender entdeckt wurde.

Im schlimmsten Fall drohen dem Vater Haft

Die misslungene Erziehungsmaßnahme hat nun ernsthafte Konsequenzen für den Mann. Ihm drohen eine Geldstrafe von 30.000 Euro und sogar eine Haftstrafe von bis zu sechs Monaten.

Auch in Deutschland wäre ein derartiger Fall kein Kavaliersdelikt. Der Kauf und Einsatz von sogenannten Jammern, also Störsendern, ist hierzulande streng verboten. Die Bundesnetzagentur verhängt Bußgelder von mindestens 1000 Euro. Wird ein Notruf gestört oder entstehen andere Schäden, können die Strafen noch heftiger ausfallen.

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