Venezuelas Oppositionschef Guaidó erklärt sich zum Präsidenten

Der Präsident des entmachteten venezolanischen Parlaments, Juan Guaidó, hat sich zum Interims-Staatschef erklärt. Die USA und Kanada erkannten den Oppositionsführer unmittelbar danach als rechtmäßigen Übergangspräsidenten Venezuelas an. Auch den Segen der „Organisation Amerikanischer Staaten“ (OAS) hat er. Guaidó verkündete seine Machtübernahme auf einer Demonstration gegen Amtsinhaber Nicolas Maduro. Diesem werfen die Protestteilnehmer Machtmissbrauch vor. Sie fordern seinen Rücktritt. Maduro war vor zwei Wochen zu seiner zweiten Amtszeit vereidigt worden – trotz massiven Widerstands im eigenen Land und internationaler Kritik. Viele Staaten sehen Maduros Wiederwahl als nicht rechtmäßig an. Straßenschlachten und Tote Bei den jüngsten Protesten lieferten sich Demonstranten und Polizisten teils heftige Auseinandersetzungen. Vermummte Teilnehmer warfen Steine, die Polizei feuerte Tränengasgranaten und Gummigeschosse in die Menge. Bereits im Vorfeld der Demos hatte es bei Straßenschlachten und Plünderungen Tote gegeben. Venezuela ist unter Maduro immer tiefer in eine Versorgungskrise gerutscht, die Preise stiegen allein im vergangenen Jahr um über eine Million Prozent.