Mit dem Feuerwehr-Trick sorgt Ihr Ventilator für schnelle Abkühlung

Ein günstiger Ventilator kann an Hitzetagen für viel Abkühlung sorgen. Aber wie und wo sollte er am besten aufgestellt werden? Eine Technik der Feuerwehr kann helfen.

Wer kein eigenes Klimagerät zu Hause hat, der kann sich immer noch mit günstigen Ventilatoren behelfen. Auch diese sind bei hohen Sommertemperaturen praktisch, um die Wohnung abzukühlen.

Dabei stellen aber viele die Geräte falsch auf. Es gibt einen Trick, wie Sie das viel effizienter erledigen – dabei bedienen Sie sich eines simplen, aber unterschätzten physikalischen Effekts, den auch die Feuerwehr verwendet.

Ventilator richtig aufstellen für Luftaustausch

Ventilator am Bett
Ventilator am Bett

Ein Ventilator wird häufig dazu verwendet, die stehende Luft zu bewegen und somit zumindest gefühlt einen Kühlungseffekt zu erzeugen. Das kann angenehm sein, wenn man lange Zeit im Bürostuhl sitzt oder im Bett liegt.

Es gibt aber noch eine andere Möglichkeit, das Gerät zu nutzen, nämlich in Kombination mit offenen Fenstern. Bloßes Lüften bringt bei windstiller Hitze nur einen sehr schwachen Luftaustausch und damit kaum Abkühlung. Genau da kann der Ventilator Schwung hineinbringen.

Intuitiv stellen die meisten den Ventilator direkt vor das Fenster oder auf das Fensterbrett. Doch genau das ist ein Fehler – auch auf die richtige Richtung kommt es an.

Das Bernoulli-Effekt hilft beim Kühlen der Wohnung

Ventilator am Fenster
Ventilator am Fenster

Die meisten Menschen wünschen sich vor allem abends im Schlafzimmer eine Abkühlung der Raumluft und wollen deshalb die kühlere Außenluft nutzen. Aber in welche Richtung soll der Ventilator dann zeigen – ist es besser, die kühle Luft nach drinnen zu saugen oder die warme Luft nach draußen zu pusten?

In den meisten Fällen wird das Gerät im Inneren des Gebäudes aufgestellt. Deshalb sollte der Ventilator nach draußen zielen, sodass die warme Raumluft nach draußen gelangt.

Besonders wichtig ist dabei der Abstand. Die meisten machen den Fehler, das Gerät direkt vor das Fenster zu stellen. Doch dabei wird nur die Luft vor dem Ventilator in Bewegung versetzt. Das geht effizienter, wenn Sie den Bernoulli-Effekt für sich ausnutzen.

Bester Standort für Ventilatoren

Feuerwehr Ventilator
Feuerwehr Ventilator

Dieser Effekt kommt zustande, wenn Sie den Ventilator etwas weiter weg vom Fenster platzieren. Die Rotorblätter sollten auf Höhe des offenen Fensters sein. Die dann ausströmende Luft erzeugt ringsum einen Unterdruck, der die langsame Umgebungsluft mit nach draußen zieht. Somit lässt sich eine deutlich größere Menge an Luft in kürzerer Zeit bewegen.

Der genaue Abstand kommt ganz auf den Durchmesser der Rotorblätter und auch die Größe des Fensters an. Faustregel: Der Luftkegel, den der Ventilator bewegt, sollte im Idealfall alle vier Ecken des Fensters treffen – testen Sie es zunächst mit einem Meter Abstand und suchen Sie den perfekten Standort.

Wenn die warme Luft nach draußen abtransportiert wird, kann kühle Luft besser nachströmen. Dazu sollte ein gegenüberliegendes Fenster geöffnet werden, durch das dank des entstehenden Unterdrucks viel kühle Luft hereingelangt.

Darum heißt diese Technik auch "Unterdruck-Lüftung". Bei der Feuerwehr kommt sie zum Einsatz, um nach einem bereits gelöschten Brand den Rauch schnell aus Gebäuden abzutransportieren. Hier steht der Ventilator zwar außerhalb des Gebäudes, das Wirkprinzip ist dasselbe. Stünde das Gebläse direkt vor der Öffnung, würde es nicht so gut funktionieren.

Dieses englischsprachige YouTube-Video zeigt den Bernoulli-Effekt sehr anschaulich. Dabei pustet ein Physiklehrer einen großen Plastiksack mit nur einem Atemzug auf:

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