Verbindung zum IS möglich - Acht Tote! Aufstand und Geiselnahme in russischem Gefängnis enden blutig

Sanitäter sitzen in der Nähe eines Krankenhauses, in das sie verwundete Angestellte des Föderalen Strafvollzugsdienstes des Gefängnisses gebracht haben. Bei einem Gefangenaufstand sind mehrere Menschen ums Leben gekommen.<span class="copyright">dpa</span>
Sanitäter sitzen in der Nähe eines Krankenhauses, in das sie verwundete Angestellte des Föderalen Strafvollzugsdienstes des Gefängnisses gebracht haben. Bei einem Gefangenaufstand sind mehrere Menschen ums Leben gekommen.dpa

Bei einem Gefangenenaufstand mit Geiselnahme in einer russischen Haftanstalt für Schwerverbrecher sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Geiselnehmer könnten Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) haben.

Die vier Geiselnehmer seien durch Scharfschützen getötet und die als Geiseln gehaltenen Wärter befreit worden, teilte die Nationalgarde zu dem Vorfall in der Stadt Surowikino im Gebiet Wolgograd mit.

Nach Angaben der Gefängnisbehörde kamen vier Gefängnisangestellte ums Leben. Vier Personen, drei Wärter und ein Gefangener sind demnach zudem von den Geiselnehmern verletzt worden, konnten aber fliehen.

Mehrere Tote in russischem Gefängnis - Geiselnehmer könnten Verbindung zum IS haben

„Zwei Verletzte sind in kritischem Zustand“, teilte der Chef der regionalen Gesundheitsbehörde, Anatoli Sebeljew, mit. Die Männer hätten Stich- und Schnittwunden in der Auseinandersetzung mit den Geiselnehmern davongetragen. Der Vorfall ereignete sich bei einer Sitzung der Disziplinarkommission des Hochsicherheitsgefängnisses. Wie die Häftlinge an Stichwaffen gelangen und die Wärter überwältigen konnten, ist noch unklar.

Nach Angaben kremlnaher Telegramkanäle könnten die Geiselnehmer Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) haben. Einer der Angreifer erklärte in einem Video seine Aktion als Rache. Er habe damit die Folter an den Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Terroranschlag auf das Moskauer Veranstaltungszentrum Crocus City Hall rächen wollen. Bei dem Anschlag im März waren über 100 Menschen ums Leben gekommen. Als die Tatverdächtigen gefasst und später dem Gericht vorgeführt wurden, wiesen sie Folterspuren auf.

Die Staatsanwaltschaft hat wegen der Geiselnahme ein Strafverfahren eingeleitet. Nach Angaben aus dem Kreml hat sich Russlands Präsident Wladimir Putin über den Verlauf der Geiselnahme unterrichten lassen.