Verbraucherschützer warnen - Bank-Kunden aufgepasst! Die Maschen der Betrüger werden immer perfider

Müssen aufpassen: Kunden von Sparkasse und anderen Banken.<span class="copyright">IMAGO/EHL Media</span>
Müssen aufpassen: Kunden von Sparkasse und anderen Banken.IMAGO/EHL Media

Betrüger jagen derzeit intensiv Bankkunden, neuerdings sogar per Brief. Verbraucherschützer warnen fast im Tagestakt vor neuen Maschen. Besonders Kunden von Sparkasse, Commerzbank und ING müssen aufpassen. Woran Sie falsche Anfragen erkennen.

Die Commerzbank hat ihre PhotoTan-App für das Handy verbessert, behauptet eine E-Mail, vor der die Verbraucherzentrale warnt. Die allgemeine Anrede „Sehr geehrte/r Kunde/in“ und die unseriöse Absendeadresse deuten zwar an, dass der Absender nicht genau weiß, wem er schreibt. Sonst wirkt die E-Mail täuschend echt.

Wer unter dieser Aufforderung auf den Button „Online-Banking“ klickt, landet nicht im tatsächlichen Banking, sondern auf einer Betrugsseite. Gibt er dort seine Daten ein, missbrauchen Kriminelle diese. „Wir empfehlen Ihnen daher, solche Phishing-Mails immer unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben“, rät die Verbraucherzentrale.

Leider nicht die einzige Attacke auf deutsche Bankkunden. Viele wirken noch echter. Betrüger testen offenbar im Tagestakt neue Maschen. Einige verschicken Sie inzwischen sogar per Brief. Wer sich schützen will, sollte vor allem die Muster und einige immer richtige Reaktionen kennen. Über aktuelle Beispiele informieren die Webseiten der Verbraucherzentrale und Ihrer Bank, etwa der Sparkasse .

Commerzbank: Täuschend echter Brief, bis auf ein Detail

Eine ähnliche Masche wie in der E-Mail verwenden Betrüger, die einen täuschend echten Brief im Namen der Commerzbank verschicken: Bedauerliche Betrugsvorfälle zwingen die Bank, das PhotoTan-Verfahren regelmäßig zu erneuern, behauptet das Schreiben. Kunden, die ihr Konto weiter nutzen wollen, müssten ihre App über einen QR-Code reaktivieren.

Wer dem Code folgt und seine Daten eingibt, schickt sie wieder an Betrüger.

Im Gegensatz zur E-Mail verrät sich das Schreiben weder durch Absenderadresse noch durch Unpersönlichkeit: Im Empfänger steht der tatsächliche Bewohner der Wohnung. Besitzt dieser ein Commerzbank-Konto, verrät nur ein Detail des sonst in Logo und Format offiziell wirkenden Schreibens dessen betrügerische Absicht: Unterzeichnet ist es von Arno Walter und Aydin Sahin. Walter verließ die Commerzbank vor über einem Jahr, Sahin arbeitet inzwischen bei der UBS. Wer das nicht weiß, meint schnell, ein echtes Schreiben zu lesen.

Bemerkenswert an der Brief-Masche ist, dass Briefe im Gegensatz zu E-Mails Kosten verursachen. Bislang schreckten Betrüger meist vor diesen Ausgaben zurück. Briefe von der Bank galten daher als relativ sicher. Das ändert sich offenbar. Die Investition ins Porto scheint sich zu rechnen. Für Bankkunden heißt das: Auch bei Schreiben genau hinschauen! Auch bei echt wirkenden Briefen immer die Hotline der Bank anrufen und die Echtheit der Schreiben bestätigen.

Sparkasse: „Alle Geräte gesperrt“, 5200 Euro Strafe angedroht

Eine vermeintliche Sparkassen-E-Mail mit dem Betreff „Wichtige Sicherheitsmeldung“ verlangt von Kunden, ihre Registrierungsdaten zu erneuern. Eine „ungültige Geräte-Registrierung“ erfordere den Schritt. Die Sparkasse habe bereits mehrfach versucht den Kunden zu erreichen. Handelt er nicht sofort, drohe eine Geldstrafe von 5200 Euro. Alle Geräte werden abgemeldet.

Wieder wollen Kriminelle dem Empfänger nach dem Klick auf einen Link mit der Aufschrift „Gehe zu meiner Sparkasse“ seine persönlichen Daten stehlen. Die Absendeadresse wirkt echt.

„Dieser Betrugsversuch gehört unbeantwortet in den Spam-Ordner“, schreibt die Verbraucherzentrale.

Ähnliche vermeintliche Sparkassen-E-Mails fordern Kunden zur Eingabe ihrer Daten auf, weil angeblich ihre Bankkarte abläuft oder sich ein Gerät mehrfach anzumelden versucht hat, meldet die Sparkasse.

Grundsätzlich gilt: Nie Bank-Links aus E-Mails folgen! Immer die offizielle Seite der Bank öffnen und sich dort einloggen. Dadurch landen Kunden immer bei ihrem Anbieter, nicht auf kriminellen Seiten.

ING: „Wichtige Information zur Kontosicherheit“

„Wichtige Information zur Kontosicherheit“ lautet der Betreff einer E-Mail, mit der Betrüger laut Verbraucherzentrale Kontodaten von Kunden der ING erbeuten wollen. Ohne genau Begründung soll der Nutzer über einen beigefügten Link seine Informationen aktualisieren. Die Mail spricht nur vage von „Kontosicherheit“.

Die Mail wirkt seriös, verrät sich aber durch unpersönliche Anrede und fehlerhafte Absenderadresse.

Wer dem Link folgt und seine Daten eingibt, übermittelt diese an Verbrecher. Wieder gilt: Das Online-Banking immer über die offizielle Seite der Bank aufrufen.

Targobank: Daten „für mehr Sicherheit“ aktualisieren

Ähnlich der ING-Masche verschicken Betrüger auch Mails im Namen der Targobank. Unter dem Betreff „Aktualisieren Sie Ihre Telefonnummer für den Schutz Ihres Kontos“ fordern sie Kunden auf, ihre „Identität zu bestätigen“, damit die Bank sie bei „wichtigen Kontoaktivitäten“ schneller erreicht. Ein „einfacher Schritt“, der nur „einen Moment“ dauere und das Konto schütze – der aber auf die Internetseite von Verbrechern führt.

„Eine seriöse Bank würde Sie allerdings nie zur Datenpreisgabe via Link auffordern“, warnt die Verbraucherzentrale. „Dass es sich hier um einen Betrugsversuch handelt, lässt sich vor allem an der unpersönlichen Anrede und unseriösen Absenderadresse erkennen.“

Die beste Antwort: Aufforderung ignorieren, E-Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner verschieben.